Studie: Strom für 37 Millionen Haushalte durch Offshore-Windparks
Stand: 25.08.2009
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Aberdeen - Laut einer neuen Studie der Energieberatungsfirma ODS-Petrodata wird globale Kapazität von Offshore-Windparks im kommenden Jahrzehnt jährlich um 32 Prozent anwachsen. Die Energieberater prognostizieren in ihrem Bericht "International Offshore Wind Market to 2020" (Internationaler Offshore-Windenergiemarkt bis 2020), dass die Kapazität von Offshore-Windparks bis zum Jahre 2020 bis auf 55 Gigawatt weltweit ansteigen wird. Dies entspricht dem Energiebedarf von knapp 37 Millionen europäischen Haushalten. Die derzeit installierte Kapazität produziert weniger als zwei Gigawatt.
Auf der Basis einer Analyse von mehr als 700 Projekten und Prognosen in der Datenbank ODS-Petrodatas geht das Unternehmen davon aus, dass bis zum Jahre 2014 61,4 Mrd. USD in den Sektor investiert werden. Im Zeitraum von 2016 bis 2020 könnten sich diese Investitionsausgaben verdoppeln.
"Die Kreditkrise und andere einschränkende Faktoren haben den Markt zwar gebremst, es besteht in diesem Sektor jedoch auch weiterhin eine immense Geschäftsgelegenheit", erklärte David Gault, Renewables Manager bei ODS-Petrodata. "Hierbei handelt es sich um große Industrieprojekte für deren Fertigstellung große Mengen an Gerätschaften, Arbeitskraft und Innovation erforderlich sein werden. Der Zeitpunkt eignet sich ausgezeichnet für Unternehmen in anderen Sektoren, beispielsweise in der Offshore-Öl- und Gasförderung, um zu überlegen, ob sie nicht auch ein Stück von diesem Kuchen abhaben möchten."
Engpässe in der Lieferkette werden bereits durch neue Marktteilnehmer behoben. Mehrere junge europäische Hersteller von Turbinen, die für einen Offshore-Einsatz geeignet sind, werden die Vorherrschaft von Siemens und Vestas in den nächsten Jahren herausfordern. Hinzu kommen in der Zukunft noch diverse asiatische Hersteller, unter anderem südkoreanische Konglomerate wie Hyundai und mindestens 10 chinesische Firmen.
Hinsichtlich der für den Aufbau von Turbinen erforderlichen Schiffe zeigen die Forschungsergebnisse ODS-Petrodatas, dass der derzeitige Engpass in diesem Bereich schnell behoben sein könnte, wenn alle sich derzeit im Bau befindlichen Schiffe planmäßig geliefert und alle derzeit geplanten Schiffe dem Plan entsprechend fertiggestellt werden. Letztendlich wird dies eine Frage des Zugangs zu finanziellen Ressourcen sein. Bei einigen der potenziellen Eigentümer handelt es sich jedoch um große Baufirmen mit erheblichen internen Ressourcen.
Großbritannien hält derzeit sowohl hinsichtlich der installierten Kapazität als auch der laufenden Projekte eine Führungsrolle. 2013 und 2014 könnten sich die Aktivitäten dort jedoch abschwächen. Deutschland wird diesen Rückgang voraussichtlich mehr als ausgleichen und sich ab 2014 zu einer wahren Macht in diesem Sektor entwickeln. Langfristig werden auch China und die USA eine bedeutende Rolle spielen.
Es gibt einen starken Trend hin zu Projekten, die in tieferen Gewässern weiter vom Land entfernt durchgeführt werden. Dies dürfte neue Gelegenheiten für innovative Aufbauverfahren, neue Schiffskonstruktionen, Fundamente für den Einsatz in Tiefseegewässern, Kabel zur Übertragung von Strom über lange Strecken sowie neue Möglichkeiten zur Bewältigung von Betriebs- und Wartungsproblemen schaffen.