Studie: Strom aus Wind- und Wasserkraft am billigsten
Stand: 18.04.2011
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Hamburg - Strom aus Wind- und Wasserkraft ist einer Studie zufolge unter Berücksichtigung aller Kosten bereits heute deutlich billiger als Strom aus Kohle und Atomkraft. Summiere man für jeden Energieträger alle Stromkosten, staatliche Förderungen sowie externe Kosten wie Klimaschäden, so koste Atomstrom in Wirklichkeit fast doppelt so viel wie Strom aus Wasserkraft und zwei Drittel mehr als Windenergie, kalkulierte das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) im Auftrag von Greenpeace Energy.
Danach kostete eine Kilowattstunde Windstrom 2010 unterm Strich 7,6 Cent und Wasserstrom 6,5 Cent. Die Gesamtkosten für Strom aus Braun- und Steinkohlekraftwerken beliefen sich hingegen auf 12,1 Cent und für Strom aus Atomkraft sogar auf 12,8 Cent je Kilowattstunde.
Anders als Wind und Wasser ist Photovoltaik laut Studie noch deutlich teurer als die konventionellen Energien. 2010 kostete eine Kilowattstunde Sonnenstrom 46,5 Cent. Swantje Küchler, Wissenschaftlerin beim FÖS und Co-Autorin der Studie, sieht dies als normale Anschubfinanzierung, wie sie in viel größerem Maße zuvor auch Kohle- und vor allem Atomkraft bekommen habe. So habe Atomkraft Anfang der 70er Jahre umgerechnet über 60 Cent je Kilowattstunde erhalten.
Laut Berechnung profitierte die Atomstromproduktion zwischen 1970 und 2010 von staatlichen Förderungen in Höhe von 186 Milliarden Euro. Der Steinkohle-Verstromung kamen 165 Milliarden Euro zugute, bei Braunkohle waren es 57 Milliarden Euro. Die erneuerbaren Energien erhielten im selben Zeitraum 28 Milliarden Euro, die Zusatzkosten des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) eingeschlossen.