Hamburg (dpa) - Die deutsche Windenergiebranche blickt trotz aktueller Schwierigkeiten optimistisch in die Zukunft. Wie aus der am Dienstag in Hamburg vorgestellten Studie "WindEnergy 2004" hervorgeht, erwarten Hersteller und Entwickler eine Verdoppelung der Leistung deutscher Anlagen bis zum Jahr 2012. Dann könnten rund 30 000 Megawatt in das Stromnetz eingespeist werden, im Vergleich zu rund 15.000 Megawatt im Jahr 2003, sagte der Geschäftsführer des Deutschen Windenergie-Instituts, Jens-Peter Molly. Die Befragten prognostizieren weltweit bis 2012 Investitionen von rund 130 Milliarden Euro, mit denen sich die Leistung fast vervierfachen könnte.
Erst ab 2006 und damit später als erwartet wird der Studie zufolge der Markt mit Offshore-Windparks in Deutschland anziehen. Mit dem Ersetzen von alten durch leistungsfähigere Anlagen, dem so genannten Repowering, wird die Branche ebenfalls erst in einigen Jahren in grösserem Umfang Geld verdienen. Da aus Platzgründen und wegen der Novellierung des
Erneuerbare-Energien-Gesetzes auch auf dem Land weniger Anlagen installiert werden, müssen die Hersteller eine Talsohle überbrücken.
Als Haupthindernis bei der Erschliessung neuer Märkte nannten die befragten Unternehmen die unsichere Energiepolitik vieler Länder. Deutschland bleibe der grösste Windenergiemarkt der Welt, als wichtigste Zukunftsmärkte wurden Frankreich, Grossbritannien, Österreich und Italien genannt.
An der Befragung nahmen 26 Unternehmen teil. Neben zahlreichen Projektentwicklern waren 80 Prozent der deutschen Hersteller von
Windenergieanlagen beteiligt. In Auftrag gegeben wurde die Studie von der internationalen Messe "WindEnergy 2004" (11. bis 14. Mai in Hamburg). Rund 250 Aussteller erwarten mehr als 15.000 Besucher