Studie: Mehr Stromverbrauch durch Stand-by-Modus als im Betrieb
Stand: 23.01.2008
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Berlin - Fernseher und Stereoanlagen sollten nicht im Stand-by-Modus betrieben werden. Denn dabei verbrauchen die Geräte insgesamt mehr Strom als in der Zeit, in der sie tatsächlich eingeschaltet sind. Das hat eine Studie zu Einsparpotenzialen beim Stromverbrauch in Industrie und Haushalten ergeben, die am Dienstag vom Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE) in Berlin vorgestellt wurde. Danach lässt sich der Stromverbrauch bei Elektrogeräten um bis zu 77 Prozent reduzieren, wenn das Gerät an eine ausschaltbare Steckdosenleiste angeschlossen oder nach dem Gebrauch einfach der Stecker gezogen wird.
Viel Geld können Verbraucher auch bei der Beleuchtung im Haushalt sparen. Dort lasse sich der Stromverbrauch um bis zu 80 Prozent reduzieren. Voraussetzung ist laut VDE allerdings, dass die Bewohner ihre Gewohnheiten ändern und Räume nur so stark beleuchten, wie es tatsächlich notwendig ist. Auch das natürliche Tageslicht sollte besser genutzt werden. Dabei können zum Beispiel Lichtsensoren helfen, die die Beleuchtung tageslichtabhängig steuern.
Stromkosten lassen sich außerdem sparen, wenn im Haushalt vorwiegend Energiesparlampen verwendet werden. Ihre Lichtausbeute ist den Angaben zufolge fünf Mal so groß wie bei einer herkömmlichen Glühbirne. Mit einer halbleiterbasierten Lampe, einer sogenannten LED (light emitting diode), könne sogar das Zehnfache erreicht werden.
Die anhaltende Diskussion um steigende Strompreise hat bereits einige Verbraucher zum Umdenken bewegt, wie die Studie der Initiative Energieeffizienz in Berlin belegt: "Insgesamt 70 Prozent der rund 1000 Befragten gaben an, dass der effiziente Umgang mit Strom im Haushalt eine große Bedeutung für sie hat", sagt Christina Camier, Projektleiterin bei der Initiative. Rund 45 Prozent wünschten sich außerdem Energiespartipps, um den Stromverbrauch bei Elektrogeräten im Haushalt gezielt reduzieren zu können. Wird der Stromverbrauch allgemein nicht eingeschränkt, steigt er nach VDE-Angaben bis zum Jahr 2025 voraussichtlich um 30 Prozent.