Studie: Klimaziel für 2020 ist kaum noch zu schaffen
Stand: 21.11.2016
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Berlin - Deutschland wird sein Klimaschutz-Ziel für 2020 verfehlen. Das geht aus einer aktuellen Studie hervor. Demnach müssten zusätzlich zu den bereits eingeleiteten Maßnahmen im Mittel 45 Millionen Tonnen Treibhausgase eingespart werden, im schlechtesten Fall sogar bis zu 82 Millionen Tonnen.
"Ursache für die große Diskrepanz sind zu optimistische Annahmen über die künftige Entwicklung der Emissionen", erklärten die Umweltverbände, die diese Studie beim Institut für ZukunftsEnergieSysteme (IZES) in Auftrag gegeben hatten. "Niemand darf sich der Illusion hingeben, dass das Klimaziel ohne Abschalten weiterer Kohlekraftwerke erreichbar ist", sagte Greenpeace-Klimaexperte Karsten Smid. Die bisherigen Anstrengungen reichten bei weitem nicht aus.
Die Bundesregierung peilt für 2020 eine Reduzierung des Ausstoßes von klimaschädigenden Treibhausgasen um mindestens 40 Prozent im Vergleich zu 1990 an. In ihrem 2014 vorgelegten "Aktionsprogramm Klimaschutz 2020" wurde festgehalten, wie dieses Ziel erreicht werden soll. Allerdings ließen einige der darin aufgelisteten Maßnahmen länger auf sich warten, zum Beispiel die Novelle der Düngeverordnung. Bis heute hat die Regierung zudem keinen fixen Zeitplan für den Ausstieg aus der Kohleverstromung beschlossen.