Studie: Großstädte sind bereit für Elektroautos
Stand: 04.05.2011
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Duisburg/Köln - Laut einer Untersuchung können Elektroautos schon heute im großen Stil in den deutschen Stadtverkehr integriert werden. Dazu seien keine größeren Investitionen in die Infrastruktur der Kommunen notwendig. Dies erklärte am Mittwoch die Universität Duisburg-Essen unter Berufung auf erste Ergebnisse einer Großstudie.
Noch bis Sommer untersucht die Hochschule gemeinsam mit dem Autobauer Ford am Beispiel der Stadt Köln die Möglichkeiten und Schwierigkeiten von Elektroautos in deutschen Städten.
Die Forscher fuhren demnach zunächst mit Elektroautos sogenannte "Musterstrecken" in der Stadt ab. Am Computer hätten sie anschließend deren Ergebnisse so hochgerechnet, als wären rund zehn Prozent der Autos auf den Straßen E-Autos.
Auf Basis dieser Daten fanden die Wissenschaftler den Angaben zufolge heraus, dass ein Auto innerhalb der Stadtgrenze im Schnitt rund 30 Kilometer am Tag zurücklegt. Eine Batterieladung von 20 Kilowattstunden reiche unter Normalbedingungen mehr als vier Tage. "Das Reichweitenproblem der Batterie existiert bei Stadtverkehren nicht", folgern die Wissenschaftler. Von außerhalb kommende Pendler wurden nicht mitgerechnet.
Da die Fahrzeuge nur alle drei bis vier Tage nachgeladen werden müssten, genügten den Angaben zufolge für 200 Autos weniger als 70 Ladestationen. Dazu reichten die übliche Haushaltssteckdose an Wohnort oder Arbeitsplatz aus.
Zusätzliche Ladestationen im Innenstadtbereich seien nicht notwendig.
Der Stromverbrauch aller E-Autos liegt den Erkenntnissen der Studie zufolge mit 56.575 Megawattstunden im Jahr etwa bei 3,2 Prozent des Energieverbrauchs der Privathaushalte in Köln. Für die Kapazität des vorhandenen Stromnetzes stelle dieser Mehrverbrauch kein Problem dar.