Studie: Großes Einsparpotenzial bei Stromkosten
Stand: 19.03.2014
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Berlin - Die Energiewende könnte nach einer Studie bis 2035 um mehrere Milliarden günstiger gestaltet werden, wenn die Anreize für das Stromsparen verstärkt würden. Eine Reduktion des Stromverbrauchs um 10 bis 35 Prozent gegenüber der geplanten Entwicklung senke die Kosten im Jahr 2035 um 10 bis 20 Milliarden Euro, ermittelte eine am Mittwoch in Berlin vorgestellte Studie von Prognos und des Instituts für elektrische Anlagen und Energiewirtschaft Aachen. Sie wurde im Auftrag von Agora Energiewende und der European Climate Foundation erstellt.
Dadurch könne die Stromrechnung deutlich reduziert werden, zudem würde sich je nach Effizienzsteigerung der Ausbaubedarf im Höchstspannungsnetz bis 2050 von etwa 8500 Kilometern auf 1750 bis 5000 Kilometer verringern.
Der "Schlafende Riese" der Energiewende
Die Energieeffizienz wird gern als "schlafender Riese" der Energiewende bezeichnet. Doch Anstrengungen im Wärmbereich - etwa durch Gebäudesanierungen - und im Strombereich hinken bisher den gesteckten Zielen hinterher. Schon die Umsetzung des Regierungsziels von zehn Prozent weniger Stromverbrauch bis 2020 und 25 Prozent bis 2050 könne zu jährlichen Einsparungen von bis zu rund 20 Milliarden Euro führen, heißt es.
Strom könnte deutlich günstiger werden
Gemessen an heutigen Stromkosten und dem heutigen Verbrauch könne die Kilowattstunde Strom statt 28 Cent mittelfristig nur noch rund 15 Cent kosten - hinzu kämen weniger CO2-Emissionen und das Einsparen von Milliarden für Kohle-, Uran- und Gasimporte. Die 88-seitige Studie analysiert fünf Szenarien und will dazu beitragen, von der reinen Kostendebatte beim Ausbau erneuerbarer Energien wegzukommen.