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Studie fordert gerechtere Verteilung der Stromnetzgebühren

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa-AFX

Berlin/Düsseldorf - Die Stromnetzgebühren machen rund ein Viertel des Strompreises aus und schwanken regional stark. Vor allem Bayern und die neuen Bundesländer sind von Steigerungen betroffen. Das Energieforschungsunternehmen Agora Energiewende fordert eine gerechtere Verteilung.

Die Netzentgelte entwickelten sich zu Lasten ländlicher Regionen - etwa in Bayern oder Ostdeutschland, heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten Agora-Kurzstudie. Es sei falsch, Netzkosten regional unterschiedlich zu berechnen, wo sie anfallen. Dadurch würden Regionen mit starkem Zubau und damit Netzausbaubedarf benachteiligt. Die Netzausbaukosten müssten bundesweit einheitlich verteilt werden, da sonst in den Gebieten mit vielen neuen Anlagen ein Akzeptanzproblem drohe.

Schon 2015 hätten die Netzentgelte für Haushaltskunden etwa in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern mit über 9 Cent pro Kilowattstunde mehr als doppelt so hoch gelegen wie in Düsseldorf oder Bremen. Mit zunehmendem Energiewende-Ausbau nehme die "regionale Spreizung" weiter drastisch zu, so die Studie. So blieben 2017 die Netzentgelte in weiten Teilen Baden-Württembergs und Nordrhein-Westfalens voraussichtlich konstant oder gingen leicht zurück, während sie etwa in Brandenburg (plus 22 Prozent) und Bayern (plus 29 Prozent) erheblich anstiegen.

Eine bundeseinheitliche Gebühr im Übertragungsnetz wird auch von der Bundesnetzagentur befürwortet, weil sie im Anschluss der Wind- und Sonnenkraftwerke eine nationale Aufgabe sieht; die Bundesregierung bereitet ein entsprechendes Gesetz vor. Übertragungsnetzbetreiber wie Amprion in Nordrhein-Westfalen lehnen eine bundeseinheitliche Regelung ab, weil dies im Westen Arbeitsplätze gefährde und den Druck für einen zügigen bundesweiten Netzzausbau senke. Im Westen sei in der Vergangenheit das Netz für Milliarden Euro auf Kosten der Stromkunden modernisiert worden, argumentieren die Kritiker. Dafür dürften die Netzbetreiber im Westen nun nicht bestraft werden.