Studie: Erdgekoppelte Wärmepumpen für Neubauten
Stand: 07.04.2010
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Bonn - Der Anteil der erdgekoppelten Wärmepumpen bei neu installierten Heizungssystemen ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Jedoch bestehen häufig Zweifel, ob und unter welchen Voraussetzungen Wärmepumpen zu einer effizienten Energiebilanz beitragen. Das gerade erschienene BINE-Projektinfo "Erdgekoppelte Wärmepumpen für Neubauten" (03/10) stellt die ersten Ergebnisse einer Studie vor, bei der Wärmepumpen-Anlagen in Neubauten mit einem zeitgemäß niedrigen Jahreswärmebedarf erprobt und Daten über zwei Heizperioden gemessen wurden.
Die Energieeffizienz einer erdgekoppelten Wärmepumpen-Anlage hängt entscheidend von den örtlichen Gegebenheiten ab. Die Bodenverhältnisse, der tatsächliche Wärmebedarf der Nutzer sowie die Systemauslegung und Regelstrategie sind gewichtige Faktoren, die auf einem Teststand schlecht nachgebildet werden können. Daher wurden in einem Feldtest die wichtigsten Temperaturen, Wärmemengen und die Stromverbräuche von 68 Anlagen, die das Erdreich als Wärmequelle nutzen, erfasst, auf Plausibilität geprüft und ausgewertet. Von diesen Systemen arbeiten 50 mit Erdsonden und 18 mit Erdkollektoren. Der Feldtest ergab eine mittlere Jahresarbeitszahl von 3,9 für den kombinierten Heiz- und Warmwasserbetrieb. Das bedeutet, dass die Anlagen im Durchschnitt pro Kilowattstunde verbrauchten Stroms das 3,9-Fache an Wärme gewinnen. Damit tragen erdgekoppelte Systeme in Neubauten zur Energieeffizienz bei.
Der Feldtest bestätigt, wie stark gute Betriebsergebnisse von der Sorgfalt der Planer und Handwerker bei Auslegung, Installation und der Regelstrategie abhängen. Die verstärkten brancheninternen Schulungsmaßnahmen der letzten Jahre scheinen sich auszuzahlen. Im Test wiesen die neueren Anlagen in der Regel eine höhere Ausführungsqualität auf als die älteren.