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Studie: EEG-Umlage könnte auf 6,1 Cent steigen

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: AFP

Berlin - Die absehbare Erhöhung der Ökostrom-Umlage im kommenden Jahr wird nach einer Studie für die Grünen-Bundestagsfraktion zu etwa Dreiviertel durch das Geschehen an den Strombörsen und Ausnahmeregelungen für Unternehmen erzwungen. Der Zubau neuer Anlagen sei nur für etwa 13 Prozent des erwarteten Anstiegs verantwortlich, heißt es in dem Kurzgutachten, das die Grünen am Montag in Berlin veröffentlichten.

Demnach erwarten die Autoren des Berliner Beratungsunternehmens Energy Brainpool, dass die Umlage in 2014 von derzeit rund 5,28 Cent je Kilowattstunde auf 6,1 Cent pro Kilowattstunde steigen wird. Für die Erhöhung sei allerdings zu 52 Prozent der gesunkene Börsen-Großhandelspreis für Strom verantwortlich, für weitere 25 Prozent die zunehmende Zahl von Ausnahmen.

Die EEG-Umlage garantiert Betreibern von Wind- oder Solarenergieanlagen für 20 Jahre einen festen Garantiepreis für ihren Strom, um die Energiewende zu forcieren. Je niedriger der Strompreis an den Handelsbörsen, desto höher ist die Differenz, die mit der EEG-Umlage ausgeglichen werden muss. Mehr Ausnahmen für Betriebe erhöhen wiederum die Summe der Subventionen, die von den übrigen Verbrauchern am Ende bezahlt werden muss.

Die EEG-Umlage wird jährlich an diese und andere Markt-Entwicklungen angepasst. Die Entscheidung wird im Oktober verkündet. In Deutschland war zuletzt vor allem über die Ausnahmeregelungen für Firmen heftig diskutiert worden. Kritikern gehen die Regelungen viel zu weit. Einerseits können sich besonders energieintensive Firmen im internationalen Wettbewerb wie Kraftwerke, Aluminium- und Stahlhütten zulasten der übrigen Verbraucher befreien lassen. Hinzu kommen zumindest teilweise aber auch Molkereien, Schlachthöfe, Mineralwasser-Firmen oder Golfplätze.

"Die Ergebnisse zeigen deutlich, wo Reformen beim EEG ansetzen müssen. Die Vergütungssätze für Erneuerbare sind mittlerweile so billig, dass sie kaum noch ins Gewicht fallen", erklärte die Grünen-Bundestagsabgeordnete Bärbel Höhn.

Die Studie selbst empfiehlt direkt keine bestimmten Maßnahmen, diskutiert aber die Folgen bestimmter Anpassungen wie eine Begrenzung der Ausnahmeregeln. Auch eine Verteuerung des CO2-Zertifikate-Preises für konventionelle Kraftwerke könnte demnach zu höheren Börsenpreisen führen und die EEG-Umlage senken. Die Berechnung des exakten Einsparpotenzials dieses Schritts ist aber aufgrund der komplizierten Preisbildungsmechanismen schwierig.

Das CO2-Zertifikatesystem war eingeführt worden, um die Marktchancen "sauberer" Energie in der EU zu verbessern. Es befindet sich aufgrund eines drastischen Preisverfalls aber in einer Krise. Es gibt zu viele Zertifikate auf dem Markt.