Stromwirtschaft erwartet vorerst stabile Strompreise
Stand: 08.06.2004
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Berlin (dpa) - Stromkunden können in diesem Jahr im Gegensatz zum Öl und Gas mit stabilen Preisen rechnen. Der Verband der Elektrizitätswirtschaft (VDEW) geht vorerst von keiner Anhebung der Strompreise aus. Über die Strompreisentwicklung auf mittlere Sicht könne auch wegen der Unklarheit über den energiepolitischen Kurs in Deutschland und Europa keine Aussage gemacht werden, sagte VDEW- Präsident Werner Brinker am Dienstag in Berlin. Ein vielfältiger Energiemix minimiere auch die Preisrisiken.
"Die staatliche Energiepolitik darf keinen Energieträger bevorzugen oder verteufeln", sagte Brinker. Das Motto "Mehr Mut zum Markt", schliesse eine Anschubfinanzierung einzelner Energieträger nicht aus, dürfe aber keine Dauersubvention sein. "Dies gilt auch für die erneuerbaren Energien." Ziel der Förderung sollte nicht ein politisch vorgegebener Marktanteil sein, sondern nur die schnellstmögliche Wettbewerbsfähigkeit dieser Energien im Markt.
Laut VDEW stellen Braun- und Steinkohle 50 Prozent der Stromproduktion, Kernenergie 28 Prozent, Erdgas 10 Prozent sowie erneuerbare Energien 8 Prozent und sonstige wie Müll oder erzeugte Gase 3 Prozent. Heizöl spiele mit knapp einem Prozent eine untergeordnete Rolle. Die rund 1000 Stromunternehmen erwirtschafteten 2003 mit 131 000 Mitarbeiter einen Umsatz von 36,5 Milliarden Euro (plus 6 Prozent). Die Investitionen betrugen vier Milliarden Euro.