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Stromversorger erhöhen wieder die Preise

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

Heidelberg - Deutschlands Stromversorger drehen wieder an der Preisschraube. Zum 1. April erhöhen 32 Grundversorger die Preise im Schnitt um 4,5 Prozent, wie das Marktbeobachtungsportal Verivox am Montag berichtete. Für einen Durchschnitts-Vier-Personen-Haushalt mit 4000 Kilowattstunden Jahresverbrauch entspreche das einer Mehrbelastung von 44 Euro im Jahr.

Zum Jahresbeginn hatten die insgesamt rund 1000 deutschen Stromversorger trotz der erneut auf 6,24 Cent pro Kilowattstunde gestiegenen EEG-Umlage eher moderat erhöht. Rund zwei Drittel der Anbieter - darunter die Stromriesen RWE, Eon, EnBW und Vattenfall - hielten die Preise zum Januar stabil, einige senkten sie sogar. Grund waren nach Auffassung von Marktbeobachtern die deutlich gesunkenen Strombeschaffungskosten an der Börse.

Nun erhöhten die Unternehmen aber Schritt für Schritt wieder, sagte Verivox-Sprecherin Dagmar Ginzel. Bereits zum 1. März seien 29 Preiserhöhungen im Schnitt um 3,7 Prozent gezählt worden. Bei den Erhöhungen zum April sei mit Vattenfall (plus vier Prozent in Hamburg, plus 2,5 Prozent in Berlin) auch ein großer Anbieter dabei.

Nach der Erfahrung der Marktbeobachter erhöhen die Großkonzerne ihre Strompreise gern zum 1. August oder 1. September, wenn die öffentliche Wahrnehmung durch die Sommerferien geringer ist.

Der Strommarkt ist in den vergangenen Jahren deutlich beweglicher geworden: Kunden reagieren auf Strompreiserhöhungen zunehmend mit Anbieterwechseln, seitdem neue Anbieter am Markt sind und viele Stadtwerke ihren Strom auch überregional vermarkten. Im Juni 2013 hatten nach Zahlen des Branchenverbandes BDEW fast ein Drittel der Haushaltskunden schon einmal den Anbieter gewechselt, viele davon auch mehrfach. Nach dem aktuellen Bericht der Bundesnetzagentur wurden 2012 bereits ein Fünftel der Stromkunden von einem anderen Anbieter als dem örtlichen Grundversorger beliefert.