Stromverbrauch pro Kopf pro Bundesland: Osten vorn
Stand: 12.09.2016
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Heidelberg - Die Strompreise in Ostdeutschland sind im Durchschnitt höher als im Rest von Deutschland. Auch der Stromverbrauch pro Kopf ist hier höher als anderswo.
An der Spitze liegt Mecklenburg-Vorpommern mit 1785 Kilowattstunden (kWh), gefolgt von Sachsen-Anhalt und Sachsen (1781 kWh). Am wenigsten Strom wird in Baden-Württemberg verbraucht (1633 kWh).
Sind die Schwaben einfach sparsamer?
Für die Unterschiede im Stromverbrauch zwischen den Bundesländern gibt es viele Gründe. In Baden-Württemberg, Bayern und Rheinland-Pfalz gibt es im Bundesvergleich weniger Single-Haushalte. Wer gemeinsam Fernsehen schaut und sich Kühlschrank und Gefriertruhe teilt, verbraucht automatisch weniger Strom. Daher verbraucht ein Drei-Personen-Haushalt im Durchschnitt etwa so viel wie zwei Single-Haushalte.
Auch der Anteil der Erwerbstätigen spielt eine Rolle – wer tagsüber am Arbeitsplatz ist, verbraucht zu Hause weniger Strom. In Baden-Württemberg und Bayern ist die Arbeitslosigkeit niedrig und der Anteil der Erwerbstätigen liegt über 50 Prozent. In den neuen Bundesländern ist die Bevölkerung älter und der Anteil der Rentner entsprechend höher.
Nicht zuletzt kommt es auch auf das Alter der elektrischen Ausstattung an. Alte Geräte verbrauchen oft mehr Strom als neue energieeffiziente Modelle. Die sind zwar häufig teurer in der Anschaffung, dafür sind sie im Betrieb günstiger. So verbraucht beispielsweise ein aktueller Kühlschrank oft nur halb so viel Strom wie ein typisches 10 Jahre altes Modell.
Stromkosten unterscheiden sich zwischen den Bundesländern um bis zu 13 Prozent
Die Bundesländer unterscheiden sich bei den durchschnittlichen Strompreisen durch die verschieden hohen Netzentgelte, die in der jeweiligen Region anfallen. Am günstigsten sind sie in Bremen und Bayern, am teuersten in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Auf den durchschnittlichen Stromverbrauch pro Kopf umgerechnet ergeben sich für Bayern 430 Euro pro Jahr, gefolgt von Niedersachsen (438 Euro), Hessen (445 Euro) und Baden-Württemberg (452 Euro). Die höchsten Stromkosten pro Kopf gibt es in Berlin (499 Euro), Thüringen (495 Euro) und Mecklenburg-Vorpommern (494 Euro).
Methodik
Die Daten zu den Haushaltsstromverbräuchen der einzelnen Bundesländer stammen vom Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT. Die Daten zu Einwohner- und Haushaltszahlen wurden vom Geodaten-Dienst microm geliefert. Die Anzahl der Erwerbstätigen und der Altersstruktur in den einzelnen Bundesländern wurden von den Statistischen Ämtern des Bundes und der Länder übernommen. Die regional unterschiedlichen Strompreise wurden von Verivox erhoben.