Stromtrassen-Streit: Sachsen-Anhalt warnt Bayern
Stand: 13.02.2015
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Frankfurt/Main - Im Streit um den Ausbau des Hochspannungsnetzes hat Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) die bayerische Landesregierung vor Fehlentscheidungen gewarnt. "Alles andere als zwei Stromtrassen vom Norden in den Süden wäre fachlich falsch", erklärte Haseloff der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Freitagsausgabe).
Sollten die beiden Trassen nicht gebaut werden, habe das für Sachsen-Anhalt und andere Windstrom-Erzeugerländer "erhebliche finanzielle Auswirkungen", sagte er. Zudem erinnerte er den bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU) daran, dass die Energiewende und die damit einhergehenden Konsequenzen für den Trassenbau im Bundesrat mit "16 zu null Stimmen" beschlossen worden seien.
Seehofer hatte den Bau neuer Hochspannungsleitungen in seinem Bundesland kürzlich öffentlich in Frage gestellt und zugleich Forderungen nach einer schnellen Entscheidung zurückgewiesen. Darüber beschwert hatte sich einem Pressebericht zufolge auch Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke).
Hintergrund des Konflikts ist der angedachte Bau neuer Hochspannungsleitungen vom windreichen Norden Deutschlands in den Süden, wo viele Abnehmer sitzen. Der Korridor soll dabei von Hessen nach Bayern führen, zusätzlich ist aber der Ausbau einer bestehenden Verbindung zwischen dem Freistaat sowie Sachsen-Anhalt und Thüringen geplant. Der Neubau der Trassen stößt vielerorts allerdings auf Widerstand.