Stromtrassen-Streit: Pläne für Bayern haben sich geändert
Stand: 14.07.2014
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Berlin - Nach Informationen des "Focus" kommt die Stromtrasse, die Strom aus Braunkohle nach Bayern transportiert, anders als geplant. Nach monatelangem, heftigem Streit haben Union und SPD ihre Pläne geändert: Nun scheint sich die CSU durchzusetzen.
Die neue Höchstspannungsleitung von Sachsen-Anhalt nach Bayern soll nun anders verlaufen. Darauf hätten sich die Parteivorsitzenden Angela Merkel (CDU), Horst Seehofer (CSU) und Sigmar Gabriel (SPD) geeinigt, berichtet das Nachrichtenmagazin in seiner neuen Ausgabe. Eine offizielle Bestätigung gab es dafür zunächst nicht. Eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums sagte am Sonntag auf Anfrage: "Die Gespräche laufen noch."
Eine von drei Haupttrassen der Energiewende
Die Höchstspannungsleitung ist eine von drei geplanten Haupttrassen der Energiewende und soll 2022 fertig sein. Vor allem in Bayern und Thüringen hatte es Widerstand gegen die geplante Trassenführung von Bad Lauchstädt in Sachsen-Anhalt nach Meitingen bei Augsburg gegeben. Anfangs- und Endpunkt sollen nun dem Bericht zufolge neu festgelegt werden. Dazu werde das sogenannte Bundesbedarfsplangesetz geändert.
Anfangspunkt der Trasse wohl in Mecklenburg-Vorpommern
Bayerns Ministerpräsident Seehofer und seine Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) hatten wiederholt erklärt, dass die Trasse geändert werden müsse. Im Freistaat befürchtet man, dass darüber vor allem Braunkohlestrom aus den Revieren im Osten in den Freistaat fließen könnte. Deshalb soll der neue Anfangspunkt laut "Focus" jetzt voraussichtlich in Mecklenburg-Vorpommern liegen, weil dort vorwiegend Windenergie erzeugt wird.
Welche Trassen sind für die Energiewende nötig?
Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) reagierte erleichtert. "Unser konsequenter Widerspruch und unsere Argumente gegen die Nord-Süd-Stromtrasse durch Ost-Thüringen zeigen offenbar Wirkung", teilte Lieberknecht mit. "Für eine erfolgreiche Energiewende ist diese Leitung durch wertvolle Natur- und Kulturlandschaften nicht erforderlich. Sie würde die Interessen unseres Landes und der Menschen massiv beeinträchtigen."