Stromtrasse Suedlink: Kommunen beklagen fehlende Informationen
Stand: 22.09.2014
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Detmold - Das offizielle Genehmigungsverfahren für die Stromtrasse Suedlink hat noch gar nicht begonnen, da formiert sich bereits Widerstand. Kommunen und Bürgerinitiativen drohen mit Klage.
In Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Hessen wächst der Widerstand gegen die geplante Nord-Süd-Stromtrasse Suedlink. "Wir haben nichts gegen die Leitung, wir haben aber etwas gegen das Verfahren", sagte der Landrat des niedersächsischen Kreises Hameln-Pyrmont, Tjark Bartels (SPD), nach einem Treffen von Politikern aus den drei Bundesländern am Freitag in Detmold. Der Netzbetreiber Tennet müsse umgehend alle Planungsunterlagen freigeben. Andernfalls werde eine Klage erwogen.
Die rund 800 Kilometer lange Stromtrasse "Suedlink" soll bis 2022 die "Hauptschlagader der Energiewende" werden. Sie soll den Strom aus Windparks im Norden in den Süden Deutschlands transportieren. Die Unternehmen Tennet und TransnetBW, zwei der vier Betreiber von Höchstspannungsleitungen in Deutschland, haben einen Vorschlag für die Streckenführung vorgelegt.
Die Trasse beginnt demnach in Wilster in Schleswig-Holstein und führt dann über etwa 200 Kilometer durch Niedersachsen. Bei Höxter soll die Trasse 60 Kilometer durch Nordrhein-Westfalen und dann in Hessen westlich an Kassel vorbei in Richtung Bayern zum Ziel im Raum Grafenrheinfeld laufen. Kritiker befürchten, dass die Gleichstromtrasse mit bis zu 70 Meter hohen Masten Lebensqualität und Tourismus schaden wird.