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Stromschlag tötet 16-Jährigen auf dem Bahnhof

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox

Halle (ots) - In Sachsen-Anhalt ist innerhalb von fünf Monaten bereits der zweite Jugendliche durch den Stromschlag einer Eisenbahn-Oberleitung getötet worden. Das Unglück hat sich am Mittwochabend auf dem Bahnhof von Burg (Jerichower Land) ereignet. Der Bundesgrenzschutz (BGS) schlägt nach der jüngsten Tragödie Alarm, schreibt die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung in ihrer Freitagausgabe. "Die zunehmende Anzahl von Zwischenfällen auf Bahnanlagen ist Besorgnis erregend", so BGS-Sprecher Gero Gerewitz.

Beim BGS, der für den Schutz der Bahnanlagen zuständig ist, hat das Drama in der Kleinstadt Bestürzung und Ratlosigkeit ausgelöst. "Das tödliche Risiko hätte den Jugendlichen eigentlich bekannt sein müssen", sagte BGS-Sprecher Gero Gerewitz gegenüber der MZ. Immerhin sei seine Behörde bereits seit 2001 ständig in Schulen und Kindergärten Sachsen-Anhalts unterwegs, um mit der Aktion "In letzter Sekunde" vor den Gefahren auf Bahnanlagen zu warnen. Die Wirkung der Aufklärungskampagne steht freilich nicht erst seit der Tragödie in Burg in Frage. Bereits im Juli dieses Jahres war in Landsberg (Saalkreis) ein 15 Jahre alter Schüler auf einen abgestellten Kesselwagen geklettert und ebenfalls von einem Stromschlag getroffen worden. Der Junge starb wenig später an schweren Verbrennungen, ein Freund überlebte mit leichten Verletzungen.

Doch nicht nur die Zwischenfälle mit tödlichem Ausgang beunruhigen den Bundesgrenzschutz. Erst kürzlich hatte Friedel Lizio, Leiter des Ermittlungsdienstes in der halleschen BGS-Inspektion, über eine starke Zunahme "der gefährlichen Eingriffe in den Bahnverkehr" geklagt. Immer häufiger dienten Bahnhöfe und Gleise Kindern und Jugendlichen als Tummelplatz. Dabei sorge insbesondere die Blockierung von Schienen mit teils schweren Gegenständen häufig auch für die Gefährdung Unbeteiligter.