Strompreise steigen, Gaskosten gehen leicht zurück
Stand: 28.04.2016
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Heidelberg - Die örtlichen Grundversorger haben alle Preisänderungen für die erste Jahreshälfte 2016 veröffentlicht. Verivox hat die Preisentwicklung untersucht. Für viele Verbraucher ist Strom im ersten Halbjahr 2016 teurer geworden. Die Gaspreise sind zum Ende der Heizperiode dagegen etwas gesunken.
Strompreise im Aufwärtstrend
Seit Beginn des Jahres 2016 haben 239 von 834 Grundversorgern die Preise um durchschnittlich rund 3 Prozent erhöht. Dem stehen im gleichen Zeitraum 79 Versorger mit durchschnittlichen Preissenkungen von etwas mehr als 2 Prozent gegenüber.
Diese Entwicklung schlägt sich im bundesdeutschen Durchschnittspreis nieder. Der Verivox-Verbraucherpreisindex Strom, in dem Angebote der örtlichen Grundversorger und überregionaler Anbieter berücksichtigt werden, lag im Dezember 2015 bei 1.098 Euro für 4.000 kWh Strom. Aktuell ist dieser Wert auf 1.113 Euro angestiegen, was einer Erhöhung von rund 1,4 Prozent entspricht.
„Im Bereich Strom erwarten wir für private Verbraucher auch in Zukunft keine Entlastung“, sagt Jan Lengerke, Mitglied der Geschäftsleitung bei Verivox. „Die Großhandelspreise sind zwar schon lange im Sinkflug, dafür verursachen Ausbau und Betrieb der Stromnetze zusätzliche Kosten.“
Gaspreise leicht gesunken
Erhöhungen der Gaspreise haben seit Beginn des Jahres nur 24 von 709 Grundversorgern angekündigt. Sie lagen im Durchschnitt bei rund 4 Prozent. Demgegenüber stehen 318 Preissenkungen seit Januar 2016. Durchschnittlich sind die Preise um 5 Prozent gesunken.
Im bundesdeutschen Durchschnitt wirken sich diese Preisänderungen nur geringfügig aus. Der Verivox-Verbraucherpreisindex Gas stand im Dezember 2015 für 20.000 kWh Gas bei 1.276 Euro. Derzeit liegt er bei 1.252 Euro, eine Senkung von knapp 2 Prozent.
„Das Absinken der Gaspreise im Großhandel kommt nicht flächendeckend und nicht automatisch bei den Verbrauchern an“, beobachtet Jan Lengerke. „Der Spielraum, den manche Gasanbieter bei der Preisgestaltung gewonnen haben, zeigt sich jedoch bei den großen Preisunterschieden zwischen den einzelnen Versorgern.“
Verbraucher sollten Preisunterschiede nutzen
Abseits der allgemeinen Preisentwicklung können Verbraucher in den Bereichen Strom und Gas deutlich sparen. Hier gilt die Faustformel: Wer nicht wechselt, zahlt meistens zu viel.
Wer sich noch nie um einen günstigeren Stromanbieter gekümmert hat, kann durch den Wechsel aktuell durchschnittlich 388 Euro sparen. Beim Erdgas fällt die Einsparung noch höher aus: Erstwechsler können im Durchschnitt 638 Euro pro Jahr einsparen.
Der Wechsel ist einfach und sicher. Die Kündigung beim bisherigen Versorger übernimmt der neue Anbieter. Die ununterbrochene Belieferung ist in jedem Fall garantiert. Bei Störungen an den Leitungen oder am Zähler ist nach wie vor der örtliche Netzbetreiber zuständig.