Strompreis: Industrie-Rabatte belasten private Haushalte
Stand: 04.10.2012
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Berlin - Die Energiewende wird für die privaten Haushalte in Deutschland auch deshalb immer kostenintensiver, weil die Industrie zunehmend von Rabatten auf den Strompreis profitiert. Einer Studie zufolge muss ein Haushalt mit einem jährlichen Verbrauch von 3500 Kilowattstunden 2013 voraussichtlich 57 Euro extra berappen. Das errechnete das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft im Auftrag der Bundestagsfraktion der Grünen. Für dieses Jahr geht die Studie von einer Mehrbelastung der Privathaushalte in Höhe von 36 Euro aus.
Den Anstieg erklären die Autoren der Studie mit neuen Regeln, die es immer mehr Unternehmen erlauben, von Vergünstigungen zu profitieren. Für 2013 beantragten demnach nicht nur Firmen aus energieintensiven Branchen wie der Metall- und Papierindustrie die Erleichterungen. Auch Golfplätze, Mäster und Händler wie Aldi und C&A stellten demnach entsprechende Anträge bei der Bundesnetzagentur. Laut Studie werden die Zusatzkosten für die Haushalte 2013 deshalb auf insgesamt 5,6 Milliarden Euro steigen. Dieses Jahr lägen sie bei 3,9 Milliarden Euro.
Unternehmen, die mehr als eine bestimmte Menge Strom verbrauchen, können Vergünstigungen für verschiedene Umlagen beantragen. Dazu zählen die Umlagen zur Förderung des Ausbaus der erneuerbaren Energien und von Kraftwerken, die Kraft-Wärme-Kopplung nutzen. Zusätzlich gibt es Rabatte bei den Netznutzungsentgelten und - ab 2013 - der Umlage für die Anbindung von Windkraftanlagen auf dem Meer ans Netz.