Stromnetzbetreiber fordert bundesweit einheitliche Netzgebühren
Stand: 23.10.2015
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Berlin - Der Stromnetzbetreiber 50Hertz setzt sich für bundesweit einheitliche Netzentgelte ein. Die regionalen Unterschiede seien insbesondere zwischen Ost- und Westdeutschland signifikant.
50Hertz berief sich dabei auf eine Studie der Technischen Universität (TU) Dresden. Die Differenzen bei den Gebühren hätten negative Effekte für die Wettbewerbsfähigkeit und die regionale Wirtschaftsstruktur im Osten.
Die Netzentgelte sind der Studie zufolge in jenen Regionen besonders hoch, in denen für den Transport von Ökostrom aus Wind- und Sonnenkraft neue Leitungen gebaut werden müssen. 50Hertz-Manager Dirk Biermann verlangte, dies zu ändern. Es könne nicht sein, dass ausgerechnet diejenigen Regionen, die die Energiewende vorantrieben, "auch noch mit hohen Netzentgelten bestraft werden". 50Hertz ist für die Übertragungsnetze im Osten und Norden Deutschlands zuständig.
Berechnungen der TU Dresden zeigen, dass mittelgroße Industriekunden in 12 der 16 Bundesländer von einem einheitlichen Netzentgelt profitieren würden. Betriebe in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und im Saarland müssten etwas mehr zahlen, hieß es. Im Gebiet von 50Hertz sind nach Unternehmensangaben 2015 im Durchschnitt 2,02 Cent pro Kilowattstunde an Entgelten für die Netzübertragung zu zahlen. Bei den anderen drei Betreibern seien es lediglich 1,33 bis 1,98 Cent.