Strombranche erwartet drastischen Preisschub 2013 - Gabriel dagegen
Stand: 19.08.2008
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Berlin (dpa) - Die privaten und gewerblichen Verbraucher müssen nach dem Willen der Energiebranche auch im Jahr 2013 mit drastisch höheren Stromkosten rechnen. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) erwarte in Folge der dann EU-weit geplanten Vollversteigerung von Verschmutzungsrechten eine Erhöhung der Strompreise um nochmals 15 bis 20 Prozent, berichtet das "Handelsblatt" (Dienstag). In den letzten zehn Jahren sei der Strompreis für einen durchschnittlichen Drei-Personen-Haushalt bereits um 26 Prozent gestiegen.
In der ersten 2005 begonnenen Emissionshandels-Runde hatten die Stromkonzerne die Strompreise erhöht, obwohl sie die Zertifikate kostenlos zugeteilt bekommen hatten. Dies hatte eine Welle der Empörung ausgelöst. Inzwischen werden etwa 10 Prozent der ausgegebenen Verschmutzungsrechte versteigert, der Rest weiterhin kostenlos verteilt. Zum Emissionshandel sollten in den kommenden Wochen die entsprechenden Beschlüsse fallen, berichtet das Blatt.
Gabriel bekräftigte in dem Zeitungsgespräch seine Absicht, energieintensive Branchen wie die Stahl-, Zement-, Glas- und Papierindustrie von der Versteigerung auszunehmen. Sonst wäre ihre Existenz bedroht. Es werde keine Zustimmung der Bundesregierung zu einer solchen EU-weiten Regelung geben, "ohne dass klar ist, auf welchem Wege die im internationalen Wettbewerb stehende energieintensive Industrie von den Belastungen des Emissionshandels freigestellt wird", erklärte Gabriel. In der betroffenen Industrie gebe es allerdings erhebliche Zweifel daran, ob sich vertretbare Lösungen durchsetzen lassen, schreibt das "Handelsblatt".