Stromautobahnen: Vorrang für Erdkabel kostet bis zu 8 Milliarden
Stand: 06.10.2015
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Berlin - Der von den Koalitionsspitzen verabredete Vorrang für Erdkabel beim Bau der Stromautobahnen wird teuer. Wie das Bundeswirtschaftsministerium am Montag errechnete, dürften die zusätzlichen Kosten für die Erdverkabelung von Gleichstromtrassen von Nord nach Süd geschätzt zwischen 3 und 8 Milliarden Euro liegen. Das müssen die Stromkunden über die Netzentgelte bezahlen.
Umgekehrt dürfte aber auch viel Geld eingespart werden, wenn durch einen raschen Leitungsausbau künftig Engpässe im Stromnetz beseitigt werden. Denn um das Netz bei schwankendem Wind- und Sonnenstrom stabil zu halten, werden für diese Eingriffe (Redispatch) hohe Ausgaben fällig. Der Netzbetreiber 50Hertz geht für das laufende Jahr bundesweit von 500 Millionen Euro aus.
Anfang Juli hatten sich CDU-Chefin Angela Merkel, SPD-Chef Sigmar Gabriel und der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer nach monatelangem Streit um neue Überland-Trassen beim Ausbau der Stromnetze geeinigt. Um Bayerns Ministerpräsident entgegenzukommen, sollen bei den großen neuen Nord-Süd-Stromautobahnen stärker bestehende Trassen genutzt sowie vorrangig Erdkabel verlegt werden. Die Regierung will den Beschluss vom Sommer nun in Kürze umsetzen.