Stromausfall in Hannover: Ursachenforschung kann Wochen dauern
Stand: 15.07.2011
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Hannover - Nach dem Stromausfall im Großraum Hannover rechnen die Stadtwerke mit einer langwierigen Suche nach der Ursache. Es könne bis zu 20 Tage dauern, bis der Auslöser für die Doppel-Panne in einer Umspannstation und einem Kraftwerk ermittelt sei, sagte ein Sprecher der Stadtwerke am Freitag. Der Ausfall in der Nacht zum Donnerstag betraf rund 600.000 Menschen und etliche Industriebetriebe. Nach knapp zwei Stunden war die Stromversorgung wieder hergestellt. Um einen erneuten Ausfall zu verhindern, laufe die Stromeinspeisung über die betroffene Umspannstation vorerst nicht mit voller Last, sondern sei auf mehrere Punkte verteilt worden.
Der Schaden durch den Stromausfall bei den Stadtwerken und ihren Kunden lasse sich noch nicht beziffern, meinte der Sprecher. Haften müssten die Stadtwerke nur bei grob fahrlässig oder schuldhaft ausgelösten Defekten. Ansprüche prüfe die Rechtsabteilung.
Trotz des Blackouts in Hannover sei Deutschland Europameister bei der Zuverlässigkeit der Stromnetze, erklärte der Chef des Forums Netztechnik/Netzbetrieb im Verband der Elektrotechnik (VDE), Ludger Meier. Die Stromversorgung stand den Verbrauchern 2009 demnach mit einer Zuverlässigkeit von 99,99 Prozent der Zeit zur Verfügung. Die durch Störungen verursachte Dauer von Stromausfällen lag bei durchschnittlich 15,7 Minuten. Damit lag Deutschland deutlich vor Österreich (37 Minuten), Italien (51 Minuten) und Frankreich (66 Minuten).
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