Stromausfälle legen südafrikanische Länder lahm
Stand: 23.01.2008
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox | AFP
Kapstadt (AFP) - Stromausfälle haben in mehreren südafrikanischen Ländern am Dienstag erneut das öffentliche Leben lahmgelegt. In Simbabwe kam die Industrieproduktion nach wiederholten landesweiten Stromausfällen zum Erliegen. Auch Sambia wurde von Stromausfällen heimgesucht. Im südafrikanischen Kapstadt kam es zu einem peinlichen Zwischenfall, als hunderte Menschen am Montagabend wegen Stromausfalls stundenlang im Dunkeln auf dem Tafelberg festsaßen. Südafrika als wichtiger Energie-Exporteur hat angekündigt, Lieferungen an Nachbarstaaten vorerst einzustellen, um den eigenen Elektrizitätsbedarf zu decken.
Rund 900 Menschen saßen Montagnacht stundenlang im Dunkeln auf Kapstadts Tafelberg fest, einer beliebten Touristenattraktion. Knapp hundert Passagiere mussten aus zwei Seilbahn-Gondeln befreit werden, die kurz vor der Bergstation steckenblieben, wie der Betreiber mitteilte. Eine der Gondeln hing kurz vor dem etwa tausend Meter hohen Bergplateau, die andere nahe des Bodens fest. Die etwa 40 Insasssen der unteren Gondeln mussten mehrere Meter tief zum Boden abgeseilt werden, die Passagiere der oberen Gondel verließen diese nach etwa zwei Stunden mit Hilfe von Rettungskräften über das Dach. Niemand wurde verletzt.
In Simbabwe legte ein Stromausfall am Dienstag unter anderem das Telekomnetz, Pendlerzüge und Ampeln lahm. Der Elektrizitätsausfall begann bereits Montagabend, konnte aber erst Dienstagnachmittag wieder behoben werden. Die in einer Finanzkrise steckende Regierung in Harare ist beim südafrikanischen Energiekonzern Eskom massiv im Zahlungsrückstand. Ein ranghoher Vertreter der Energiebehörde von Simbabwe sagte, die Ursache des Ausfalls sei noch nicht bekannt, möglicherweise sei aber dasselbe Problem auch für die Stromausfälle im nördlichen Nachbarland Sambia verantwortlich. In Sambia sagte Rhodnie Sisala vom staatlichen Energieversorger Zesco: "Wir suchen immer noch nach dem Grund für den Stromausfall." Dazu seien jedoch gründliche Untersuchungen nötig.
Das kleine Königreich Swasiland im Norden Südafrikas, das rund 80 Prozent seines Strombedarfs mit Energie aus dem Nachbarland deckt, suchte umgehend nach neuen Lieferanten. "Wir werden uns an Mosambik wenden, um von dort Elektrizität zu kaufen", sagte ein Vertreter der Energiebehörde dem Rundfunksender Radio Swaziland. Zuvor hatte bereits Botswana Strom in Mosambik geordert, nachdem die südafrikanische Eskom wiederholt für Engpässe und Stromausfälle gesorgt hatte. Allerdings kam es hier nach mosambikanischen Angaben vom Dienstag bereits zu Verzögerungen.