Stromanbieterwechsel: Hessen am wechselfreudigsten
Stand: 24.01.2013
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Heidelberg - Zu Beginn der zweiten Jahreshälfte 2012 haben die ersten Energieversorger die aktuelle Preiserhöhungswelle eingeläutet. Das unabhängige Vergleichsportal Verivox hat nun die Anzahl der Stromanbieterwechsel im zweiten Halbjahr 2012 nach Bundesländern analysiert. Das Ergebnis: In Hessen wurde am häufigsten der Stromanbieter gewechselt. Das geringste Wechselaufkommen gab es im Saarland.
Wechselintensität schwankt je nach Bundesland stark
Um die Unterschiede zwischen den Bundesländern deutlich zu machen, wurde der bundesdeutsche Durchschnitt als Basiswert (100) herangezogen. Das höchste Wechselaufkommen hat Hessen (123), gefolgt von Rheinland-Pfalz (118) und Brandenburg (114). Am wenigsten gewechselt wurde im Saarland (73), in Bremen (76) und in Sachsen-Anhalt (78).
„Dass in Hessen häufig gewechselt wird, ist nicht verwunderlich: Das Sparpotenzial ist beträchtlich. Der Wechsel von der Grundversorgung zum günstigsten verfügbaren Tarif spart hier durchschnittlich 448 Euro ein“, sagt Jan Lengerke, Mitglied der Geschäftsleitung bei Verivox. Doch nur mit dem Preis lassen sich die Unterschiede zwischen den Bundesländern nicht erklären. In Thüringen kann mit 461 Euro noch mehr eingespart werden, beim Wechselaufkommen liegt das Bundesland dennoch im hinteren Mittelfeld.
Zufriedenheit mit dem Service des aktuellen Versorgers, der vermutete Aufwand beim Wechsel oder die Furcht vor unseriösen Anbietern halten manche Kunden trotz deutlich günstigerer Preise vom Wechsel ab. Das hat eine aktuelle Umfrage der Unternehmensberatung Putz & Partner ergeben.
„Teilweise wissen diese Kunden noch nicht, dass der Wechsel über das Internet einfach und bequem möglich ist und unsere Vergleichsrechner mit voreingestellten Tarifempfehlungen insbesondere sichere und unkomplizierte Tarife darstellen“, stellt Jan Lengerke fest.
Strompreiserhöhungen geben Anstoß zum Wechsel
Wie stark sich Strompreiserhöhungen des Grundversorgers auf die Wechselaktivität der Verbraucher auswirken, wird am Beispiel Saarland deutlich. Obwohl auch hier eine hohe Einsparung von durchschnittlich 392 Euro erzielt werden kann, zeigt das Bundesland im 2. Halbjahr 2012 das geringste Wechselaufkommen. Der Grund: Die beiden größten Grundversorger energis und Energie SaarLorLux, die über die Hälfte der Haushalte im Saarland versorgen, haben ihre Preise in dieser Zeit nicht oder nur geringfügig erhöht.
„Neben dem Umzug ist die Strompreiserhöhung des Grundversorgers nach wie vor der wichtigste Anlass für den Wechsel des Stromanbieters“, so Lengerke.