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Stromanbieter Flexstrom ist pleite

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: AFP

Berlin - Das Berliner Unternehmen Flexstrom ist pleite. Ursache für die Insolvenz sei "vor allem die schlechte Zahlungsmoral zahlreicher Stromkunden", teilte das Unternehmen am Freitag in Berlin mit. Nach der "schädigenden Berichterstattung vereinzelter Medien" zahle nur ein Teil der Kunden seine Rechnungen pünktlich.

Informationen zur Flexstrom-Insolvenz

Im Herbst hatte das "Handelsblatt" von angeblichen Finanzproblemen bei Flexstrom berichtet. Dies habe die Kunden verunsichert, erklärte Flexstrom.

Mit rund 100 Millionen Euro seien Verbraucher bei Flexstrom und seinen Tochtergesellschaften OptimalGrün und Löwenzahn Energie im Rückstand. Auch für die beiden Tochtergesellschaften sei Insolvenz angemeldet worden, das Geschäft der Gastochter FlexGas hingegen werde von einem Investor weitergeführt.

Im Sommer 2011 war bereits der Flexstrom-Konkurrent Teldafax pleite gegangen. Viele Kunden hatten für ihren Strom Vorauszahlungen an Teldafax geleistet, für die sie nach der Pleite keine Gegenleistung mehr erhielten.

Flexstrom teilte am Freitag mit, das Unternehmen könne die Rückstände der Kunden "nicht mehr selbst schultern". Während die Gelder von Kunden ausblieben, müsse das Unternehmen Kosten für Stromeinkauf und Netzentgelte begleichen.

Der harte Winter stelle eine zusätzliche Belastung dar, erklärte das Unternehmen. Kunden zahlten nur ihre normalen Abschläge. Gleichzeitig müsse Flexstrom mehr Energie einkaufen. Dafür sei Flexstrom mit seinen Tochterunternehmen "selbst notgedrungen mit einem Millionenbetrag in Vorleistung" gegangen.

Die 2003 gegründete Flexstrom arbeitete seit 2009 profitabel, wie das Unternehmen betonte. Das Unternehmen haben nach externen Finanzpartnern gesucht. Jedoch seien diese Finanzierungsmöglichkeiten Flexstrom verwehrt geblieben, weil einzelne Medien mit ihrer Berichterstattung "die Kreditwürdigkeit des Unternehmens schädigten". Banken und Investoren hätten sich von den Berichten "verunsichern und abschrecken" lassen.

Die Insolvenz sei nach knapp zehnjähriger Unternehmensgeschichte "ein harter Schlag", erklärte Flexstrom. Auch die Strukturen auf dem deutschen Strommarkt, auf dem wenige große Unternehmen beherrschend seien, hätten Flexstrom das Geschäft erschwert.