Strom wird im März und April für 2,6 Millionen Haushalte teurer
Stand: 27.02.2024
Bildquelle: ©Alpina / Text: Verivox
Heidelberg. Für viele Kundinnen und Kunden regionaler Stromversorger steigen im März und April die Strompreise. Rund 2,6 Millionen Haushalte müssen im Schnitt rund 128 Euro mehr bezahlen. Gleichzeitig sinken die Strompreise für Neukunden weiter und sind jetzt auf dem Niveau des Frühjahrs 2021.
Haushalte in der Grundversorgung zahlen mehr
Für März und April 2024 haben regionale Grundversorger insgesamt 224 Preiserhöhungen von durchschnittlich 8 Prozent angekündigt. Ein Drei-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 4.000 Kilowattstunden (kWh) muss künftig durchschnittlich 128 Euro mehr bezahlen. In den von Preiserhöhungen betroffenen Gebieten leben mehr als 11 Millionen Haushalte. Laut Bundesnetzagentur beziehen 24 Prozent der Stromkunden den örtlichen Grundversorgungstarif. Die Zahl der betroffenen Haushalte liegt damit rechnerisch bei rund 2,6 Millionen.
Im gleichen Zeitraum gibt es auch 53 Strompreissenkungen von durchschnittlich 8 Prozent, was bei gleichem Verbrauch einer Entlastung von durchschnittlich 143 Euro entspricht. Rechnerisch sind etwa 350.000 Kundinnen und Kunden betroffen.
Große Preisunterschiede zwischen den Tarifgruppen
Ab April wird eine Kilowattstunde Strom im örtlichen Grundversorgungstarif im bundesweiten Durchschnitt 44,3 Cent/kWh kosten. Ein Drei-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 4.000 kWh hat dann Stromkosten von 1.772 Euro.
Bei den Neukundenpreisen für Strom ist das Preisniveau bedeutend niedriger und neigt angesichts niedriger Großhandelspreise für Strom eher nach unten. Aktuell kostet das günstigste Angebot mit Preisgarantie im Bundesschnitt 25,58 Cent/kWh was bei einem Verbrauch von 4.000 kWh Jahreskosten von 1.023 Euro bedeutet. Der durchschnittliche Preisunterschied zwischen den Grundversorgungstarifen und den günstigsten Angeboten mit Preisgarantie liegt damit derzeit bei 749 Euro pro Jahr.
"Eine Reihe von Stromversorgern gibt die zum Jahreswechsel um 25 Prozent angestiegenen Stromnetzgebühren im Frühling an ihre Kunden weiter. Die Versorger verweisen weiterhin auf leicht gestiegene staatliche Umlagen und hohe Beschaffungspreise aus dem Jahr 2022. Es gibt aber auch Stromanbieter, die ihre Preise dank der inzwischen stark gesunkenen Großhandelspreise dennoch nicht anheben. Darum raten wir allen, die von Preiserhöhungen betroffen sind oder noch in teuren Tarifen aus der Zeit der Energiepreiskrise 2022 stecken, die verfügbaren Angebote zu vergleichen und gegebenenfalls zu wechseln", sagt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox.
Methodik
Für die Preisänderungen hat Verivox die verfügbaren veröffentlichungspflichtigen Strompreise für Bestandskunden der rund 800 örtlichen Strom-Grundversorger in Deutschland ausgewertet. Die Strompreise für Neukunden mit Preisgarantie wurden anhand der bei Verivox gelisteten Stromanbieter erhoben.