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Strom und Gas lassen RWE Kassen klingeln - 24,6 Prozent Gewinnplus

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

Essen (dpa) - Die grossen Zukäufe der vergangenen Jahre lassen beim Essener Versorgungskonzern RWE weiterhin die Kassen klingeln. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2003 steigerte der auf Strom, Gas, Wasser und Entsorgung spezialisierte Konzern sein Betriebsergebnis um 24,6 Prozent auf 3,97 Milliarden Euro. Ohne die neuen Tochterunternehmen legte das Kerngeschäft um neun Prozent zu. Hauptgrund dafür war das ertragsstarke Strom- und Gasgeschäft, wie die RWE AG am Donnerstag in Essen mitteilte. Die RWE-Aktie war am späten Nachmittag dennoch vor allem durch Gewinnmitnahmen Schlusslicht im Börsenindex DAX mit einem Minus von rund 2,7 Prozent.

Der Reingewinn verringerte sich durch Firmenwertabschreibungen und erhöhten Zinsaufwand um 19,2 Prozent auf 732 Millionen Euro. Der Umsatz sank vor allem durch den Verkauf des Tankstellen- und Raffineriegeschäfts um 9,7 Prozent auf 31,9 Milliarden Euro. Belastet wurden die Zahlen der ersten neun Monate ausserdem durch Umsatzrückgänge und einen 101-Millionen-Euro-Verlust bei Heidelberger Druckmaschinen, die RWE nicht zum Kerngeschäft zählt. Ende September waren weltweit mit knapp 137 000 Menschen 3,9 Prozent mehr als zum Jahresende 2002 bei RWE beschäftigt. Mehr als 54 Prozent der Beschäftigten arbeiten in Deutschland.

Das Unternehmen hob seine Gewinnprognosen an. Insgesamt erwartet der seit dem Frühjahr vom Niederländer Harry Roels geführte Konzern für 2003 nun eine Steigerung beim Betriebsergebnis um mindestens 15 Prozent, im Kerngeschäft um rund 20 Prozent. Bislang hatte RWE nur einen Zuwachs "im niedrigen zweistelligen Bereich" vorhergesagt. Hauptgrund ist die erstmalige Einbeziehung des amerikanischen Wasserversorgers American Water. Auch fliessen erstmals ganzjährig der britische Versorger Innogy sowie die tschechischen Gasaktivitäten in die Bilanzen ein.

RWE hob auch seine Prognose für den Reingewinn an. Der Rückgang werde 2003 voraussichtlich um nicht mehr als 20 Prozent unter dem Vorjahreswert (1,05 Milliarden Euro) liegen. Bislang war ein Rückgang um 25 bis 30 Prozent vorhergesagt worden. Grund für den Rückgang sind nach den grossen Zukäufen ein hoher Zinsaufwand und Firmenwert- Abschreibungen. Ohne Firmenwertabschreibungen werde sich das Nettoergebnis leicht über Vorjahresniveau bewegen, so RWE. Der Konzern bekräftigte seine Vorhersage vom August, die Verschuldung zum Jahresende auf unter 20 Milliarden Euro zu senken. Ende September habe die Verschuldung bei 18,8 Milliarden Euro gelegen.