Strom tanken unterwegs bleibt teuer
Stand: 21.03.2023
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Wer sein E-Auto an der heimischen Wallbox auflädt, hat im Vergleich zu Autos mit Verbrennungsmotoren deutlich niedrigere Kosten. Anders sieht es aus, wenn unterwegs aufgeladen werden muss. Denn Strom an öffentlichen Ladesäulen kostet durchschnittlich 52 Cent pro Kilowattstunde. Das ist das Ergebnis einer Analyse der Stromtarife der führenden Ladesäulenbetreiber im Auftrag des Ökostromanbieters Lichtblick.
Strom für eine Reichweite von 100 Kilometern (20 kWh Stromverbrauch) kostet laut Lichtblick an einer Normalladesäule (AC) derzeit 10,42 Euro. An einer Schnelladesäule (DC) liegen die durchschnittlichen Kosten bei 12,51 Euro.
Eine Tankfüllung Benzin für 100 Kilometer (6 Liter Benzinverbrauch) kostet im Schnitt 10,47 Euro. Damit ist das Laden von E-Autos unterwegs mindestens so teuer wie das Betanken eines Benziners, häufig liegen die Kosten sogar noch höher.
Strompreise müssten nicht so hoch sein
Die hohen Preise an den Ladesäulen führt Lichtblick darauf zurück, dass die Ladesäulenbetreiber nicht gezwungen werden, zusätzliche Einnahmen aus der Strompreisbremse und dem Klimabonus (THG-Quote) an die E-Auto-Fahrerinnen und Fahrer weiterzugeben.
"Die hohen Strompreise an der Ladesäule bremsen die Verkehrswende. Derzeit profitieren nur die Ladesäulenbetreiber von der Strompreisbremse und dem Klimabonus. Die E-Autofahrer*innen gehen leer aus. Die Bundesregierung hat es versäumt, die Ladesäulenbetreiber zur Weitergabe der Zusatzerlöse zu verpflichten", kritisiert LichtBlick-Sprecher Ralph Kampwirth.
Die Preise an öffentlichen Ladesäulen könnten durch die Strompreisbremse um rund 4 Cent, durch den Klimabonus noch einmal um bis zu 25 Cent pro Kilowattstunde sinken. "Bei voller Weitergabe dieser Zusatzeinnahmen könnten die Betreiber die Ladestromtarife halbieren", rechnet Kampwirth vor.