Strom sparen allein reicht nicht aus
Stand: 09.10.2012
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Heidelberg - Die anstehenden Strompreiserhöhungen können durch effizientere Geräte und sparsameres Verhalten kaum ausgeglichen werden. Ein Anbieterwechsel kann sehr viel höhere Einsparungen erzielen.
Die EEG-Umlage für das Jahr 2013 wird in der kommenden Woche veröffentlicht. Experten gehen von einem Anstieg der Umlage auf 5,3 Cent pro Kilowattstunde aus. Für einen Musterhaushalt mit einem Verbrauch von 4.000 kWh entspricht dies Mehrkosten von rund 81 Euro pro Jahr (einschließlich der Mehrwertsteuer).
Von Seiten der Politik wird den Stromkunden geraten, sparsamer zu verbrauchen und auf energieeffiziente Geräte umzusteigen. Doch allein durch die Anschaffung von Energiesparlampen und modernen Waschmaschinen lässt sich diese Preiserhöhung kaum ausgleichen.
Energieeffiziente Geräte gleichen Unterschied nicht aus
Eine Kilowattstunde Strom kostet bereits vor der Erhöhung der EEG-Umlage derzeit durchschnittlich 25 Cent. Zum Ausgleich der Erhöhung um 81 Euro müssen daher 324 Kilowattstunden pro Jahr eingespart werden, was 8 Prozent des gesamten Jahresverbrauches entspricht. Einsparungen dieser Größenordnung sind durch den Austausch von Geräten allein kaum zu bewerkstelligen.
Wer einen typischen, zehn Jahre alten Kühlschrank hat und auf ein modernes Gerät umsteigt, kann rund 100 Kilowattstunden pro Jahr einsparen. Mit einem neuen Geschirrspüler können rund 50 Kilowattstunden eingespart werden, bei Waschmaschinen ist das Einsparpotenzial deutlich geringer. Zusätzlich hat eine Erhebung der Energieagentur NRW ergeben, dass der größte Stromverbrauch mittlerweile im Büro und Unterhaltungsbereich anfällt.
„Der Austausch alter Geräte gegen energieeffiziente Varianten lohnt sich in jedem Fall. Die höheren Anschaffungskosten gleichen sich durch den geringeren Stromverbrauch im Laufe der Zeit aus“, sagt Dagmar Ginzel, Energieexpertin bei Verivox. „Der Anstieg der EEG-Umlage lässt sich dadurch jedoch nicht ausgleichen. Die notwendigen Einsparungen sind nur durch eine tiefgreifende Änderung der Lebensgewohnheiten zu erreichen.“
Effektiver ist der Wechsel zu einem günstigeren Stromanbieter. Der Wechsel zum günstigsten verfügbaren Angebot (ohne Vorauskasse) spart derzeit durchschnittlich 370 Euro ein.