Strom in Deutschland zu 16 Prozent aus Erneuerbarer Energie
Stand: 28.12.2009
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Berlin - Einer Untersuchung zufolge decken Erneuerbare Energien inzwischen 16 Prozent des gesamten Stromverbrauchs in Deutschland ab. Somit habe Deutschland das von der Europäischen Union für 2010 gesteckte Ziel von 12,5 Prozent bereits jetzt deutlich übertroffen, meldete das "Handelsblatt" (Montagsausgabe) unter Berufung auf Untersuchungsergebnisse des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Während der Stromverbrauch im Jahr 2009 danach insgesamt um fünf Prozent zurückging, stieg die Produktion von Strom aus erneuerbaren Energien von 92,7 auf 93 Milliarden Kilowattstunden.
Zurückzuführen sei das vor allem auf einen Zuwachs im Bereich Biomasse und Photovoltaik, habe der BDEW ermittelt. An erster Stelle bei der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien lag demnach 2009 erneut die Windenergie. Trotz eines leichten Rückgangs kam sie auf einen Anteil von 6,4 (2008: 6,6) Prozent. Es folgte die Biomasse mit 4,4 (3,6) Prozent und die Wasserkraft mit unverändert 3,3 Prozent. Einen Zuwachs gab es auch bei der Photovoltaik, die mit 1,0 (0,7) Prozent zum ersten Mal mehr Strom lieferte als Müllkraftwerke. Diese erzeugten 0,9 (0,8) Prozent des Stroms aus erneuerbarer Energie.
Der BDEW erklärt der Zeitung zufolge das Anwachsen des Anteils erneuerbarer Energien am Energiemix mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), das den Produzenten von Strom aus diesen Energien Vergütungssätze garantiert, die teils deutlich über den Marktpreisen liegen. Aufgrund der überwiegend schwankenden Produktion und der fehlenden Speichertechnologien seien erneuerbaren Energien allerdings noch nicht in der Lage, ausreichend Grundlaststrom bereit zu stellen.
"Ein zukunftsfähiger Kraftwerkspark muss eine breite Palette von Technologien wie zum Beispiel Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien und in Ergänzung auch Kohle-, Gas- sowie Kernkraftwerke aufweisen", sagte die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, Hildegard Müller, dem "Handelsblatt".
Wie das "Handelsblatt" weiter berichtete, soll der geplante Abbau der Solarförderung nun zügig angegangen werden. Die von Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) geplante Anhörung mit Vertretern der Solarwirtschaft und der Verbraucherschutzverbände findet demnach bereits am 13. Januar statt. Bei getrennten Treffen sollten die Parteien ihre Vorschläge für eine sinnvolle Reduzierung der Solarsubventionen vorlegen.
Die im Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) zusammengeschlossenen Firmen wollten eine außerordentliche Kürzung der Zuschüsse vorschlagen. Dem Vorschlag zufolge solle die ohnehin geplante Degression der Förderung um bis zu fünf Prozentpunkte angehoben werden. An dem Treffen Mitte Januar würden aus der Solarindustrie unter anderem die Firmen Bosch, Schott Solar und Solarworld teilnehmen.