Strom: Hessen verbrauchen 29 Prozent mehr als Berliner
Stand: 02.05.2022
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Beim durchschnittlichen Stromverbrauch eines Haushalts gibt es zwischen den deutschen Bundesländern Unterschiede von bis zu 29 Prozent. Das hat eine Auswertung von Verivox ergeben.
Höchster Stromverbrauch in Hessen und Rheinland-Pfalz
Verivox hat alle Stromwechsel im Jahr 2021 ausgewertet: Im bundesweiten Durchschnitt liegt der jährliche Stromverbrauch bei 3.424 Kilowattstunden (kWh). Das entspricht je nach Ausstattung mit Elektrogeräten einem 2- bis 3-Personen-Haushalt. In den alten Bundesländern ist der Stromverbrauch höher (3.552 kWh) als in den neuen (3.319 kWh).
Den höchsten Stromverbrauch mit durchschnittlich 3.728 kWh haben die Hessen, obwohl sie mit einer durchschnittlichen Haushaltsgröße von 2,05 Personen nur leicht über dem Bundesschnitt von 2,03 Personen liegen. Auch in Rheinland-Pfalz (3.667 kWh), Nordrhein-Westfalen (3.610 kWh) und Niedersachsen (3.609 kWh) liegt der Stromverbrauch deutlich über dem Bundesschnitt.
„Hohe Stromverbräuche können auch andere Ursachen als die Haushaltsgröße haben, zum Beispiel eine vergleichsweise hohe Ausstattung der Haushalte mit Elektrogeräten oder eine weite Verbreitung von Durchlauferhitzern, mit denen das Wasser elektrisch erwärmt wird“, erklärt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox.
Niedrigste Stromverbräuche in Berlin und Sachsen
Den niedrigsten Stromverbrauch haben mit durchschnittlich 2.647 kWh Haushalte in Berlin. Die durchschnittliche Haushaltsgröße in der Hauptstadt liegt bei 1,83 Personen. In Berlin gibt es viele Einpersonenhaushalte, bei denen der Stromverbrauch üblicherweise geringer ausfällt.
In Sachsen (2.890 kWh) und Mecklenburg-Vorpommern (3.105 kWh) fallen die Stromverbräuche ebenfalls vergleichsweise niedrig aus.
Verbraucheratlas: Stromverbrauch
Baden-Württemberger besonders sparsam?
In Baden-Württemberg wurde ein Stromverbrauch von durchschnittlich 3.386 kWh angegeben. Der Wert liegt leicht unter dem Bundesdurchschnitt (3.424 kWh). Gleichzeitig gehört Baden-Württemberg jedoch zu den Bundesländern mit der höchsten durchschnittlichen Haushaltsgröße (2,11). Ob der vergleichsweise niedrige Stromverbrauch an der vielgepriesenen Sparsamkeit der Schwaben liegt oder andere Gründe hat, lässt sich allerdings nicht abschließend feststellen.
Methodik
Datengrundlage sind alle Stromanbieterwechsel, die im Jahr 2021 über Verivox durchgeführt wurden. Ausgewertet wurden alle über Verivox abgeschlossenen Stromverträge, bei denen der Verbrauch individuell in den Vergleichsrechner eingegeben wurde. Die durchschnittlichen Haushaltsgrößen stammen vom Statistischen Bundesamt.