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Strom: Haushalte zahlen mehr als 8 Milliarden Euro an Netzkosten

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox

Heidelberb - Die Kosten für den Transport des Stroms zu den privaten Haushalten treiben die Stromrechnung. Sie machen ein Viertel des Strompreises aus, Tendenz steigend. Wie eine Analyse des unabhängigen Verbraucherportals Verivox ergeben hat, sind die Netzkosten innerhalb der letzten 5 Jahre für private Stromverbraucher im Schnitt um 17 Prozent gestiegen. Die deutschen Haushalte werden in diesem Jahr mehr als 8 Milliarden Euro dafür bezahlen müssen.

38 Euro mehr für die Durchleitung des Stroms

Immer stärker schlagen die Netzkosten auf der Stromrechnung zu Buche. Das wird deutlich anhand eines Drei- bis Vierpersonen-Haushaltes mit einem Jahresverbrauch von 4.000 kWh. Während der Anteil der Netzgebühren am Strompreis 2011 noch durchschnittlich 225 Euro betrug, sind es aktuell 263 Euro. Die Mehrausgaben belaufen sich auf 38 Euro plus Mehrwertsteuer. Das entspricht einer Steigerung von 17 Prozent in 5 Jahren.

Höhere Entgelte im Osten

Dabei werden im Osten Deutschlands nach wie vor die höchsten Netzentgelte fällig. Bei einem Verbrauch von 4.000 kWh müssen ostdeutsche Verbraucher durchschnittlich 305 Euro zahlen. Wer in den alten Bundesländern wohnt, wird durchschnittlich mit 255 Euro belastet. Doch Ost und West bewegen sich bei den Netzkosten aufeinander zu. Betrug die Preisdifferenz vor fünf Jahren noch 27 Prozent, liegen die Netzgebühren im Osten derzeit noch 20 Prozent über Westniveau.

Haushalte zahlen 2016 mehr als 8 Milliarden Euro Netzgebühren

Wie viel Strom die privaten Haushalte in diesem Jahr verbrauchen werden, steht noch nicht fest. Auf Basis der vergangenen Jahre kann von etwa 130 Terawattstunden ausgegangen werden. Bei durchschnittlichen Netzgebühren von 6,58 Cent/kWh kommen so rund 8,5 Milliarden Euro zusammen – netto. Auf den gesamten Strompreis (Netzkosten, Beschaffung, Marge, Steuern und Abgaben) wird noch die Mehrwertsteuer von 19 Prozent erhoben.

„Ein Kostentreiber der Netzgebühren ist natürlich die Energiewende“, erklärt Jan Lengerke, Mitglied der Geschäftsleitung bei Verivox. „Neue Leitungen sind teuer, hinzukommen neben den Instandhaltungskosten immer kostspieligere Maßnahmen, um die schwankende Stromproduktion aus Sonne und Wind auszugleichen. Am Ende zahlen die Verbraucher – und das regional höchst unterschiedlich.“