Stresstests für alle japanischen AKW
Stand: 06.07.2011
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Tokio - Infolge des Atomunglücks im AKW Fukushima plant Japan nun eine Überprüfung aller übrigen Atommeiler. Durch diese Stresstests will die Regierung den Bürgern die Sorge über die Sicherheit von Kernkraftwerken nehmen, wie Industrieminister Banri Kaieda am Mittwoch bekanntgab.
Derweil meldete die Nachrichtenagentur Kyodo einen erneuten Zwischenfall in einem Atomkraftwerk. In einer Müllentsorgungsanlage im AKW Tokai Nummer 2 in der nordöstlichen Provinz Ibaraki sei aus unbekannter Ursache ein Feuer ausgebrochen. Es sei aber schnell wieder gelöscht worden. Nach Angaben der lokalen Behörden sei dabei jedoch keine Radioaktivität in die Umwelt gelangt.
Um drohende Stromengpässe im Sommer zu vermeiden, drängt die Regierung darauf, die zu Inspektionen heruntergefahrenen Atomkraftwerke möglichst schnell wieder in Betrieb zu nehmen. Derzeit liegen 35 der
54 Kernkraftwerke still. Die Regierung stößt mit ihrem Vorhaben jedoch auf Widerstände bei den umliegenden Gemeinden. Diese fordern schärfere Sicherheitsauflagen. Zwar sei die Sicherheit der Atomkraftwerke im Lande bereits gewährleistet, wurde Kaieda zitiert. Dennoch werde man zusätzlich zu den üblichen Sicherheitsinspektionen Stresstests unternehmen, "damit sich die Bürger sicherer fühlen".
Im Sommer erhöht sich der Strombedarf in Japan wegen der vielen Klimaanlagen rapide. Schon jetzt steigt das Quecksilber stellenweise auf fast 40 Grad. Um Stromausfälle zu vermeiden, ist die Bevölkerung aufgerufen, Energie zu sparen. In Bahnhöfen, Bürogebäuden, Restaurants und anderen Orten bleiben daher viele Glühbirnen dunkel.