Streit um längere Laufzeit für Biblis A schwelt weiter
Stand: 18.07.2007
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Wiesbaden (dpa/) - Der Streit um eine längere Laufzeit für das südhessische Atomkraftwerk Biblis A schwelt weiter. Die hessische SPD lehnte eine Verlängerung der Laufzeit am Mittwoch in Wiesbaden als unverantwortlich ab. Die FDP will den Atommeiler dagegen länger Strom produzieren lassen und forderte Umweltminister Wilhelm Dietzel (CDU) auf, energischer als bisher in Berlin dafür einzutreten.
Die SPD nannte Biblis A völlig veraltet. "Es ist das anfälligste und am wenigsten gegen Flugzeugabstürze gesicherte Atomkraftwerk Deutschlands." Statt es stillzulegen und die Strommengen auf jüngere Anlagen zu übertragen, "dübele" der Kraftwerksbetreiber RWE mit Millionenaufwand nach. Das sei sicherheitstechnisch bedenklich und unwirtschaftlich.
Der FDP-Landesvorsitzende Jörg Uwe Hahn betonte dagegen, die Liberalen betrachteten die Sicherheit von Biblis A als gegeben an. Die FDP trete für einen Energiemix aus Kohle, erneuerbaren Energien und Atomenergie ein. Das Atomkraftwerk in Biblis sollte daher weiterlaufen, unter anderem auch zum Schutz der Umwelt. Außerdem müssten die Arbeitsplätze in dem Kraftwerk erhalten bleiben. Dietzel solle sich etwa mit Hilfe von Ministerpräsident Roland Koch (CDU) in Berlin für eine längere Laufzeit stark machen.
RWE will die Laufzeit von Biblis A bis 2011 verlängern. Einen Antrag des Betreibers RWE, dafür Strommengen des stillgelegten Atomkraftwerks im rheinland-pfälzischen Mülheim-Kärlich auf den Reaktor zu übertragen, hatte Gabriel abgelehnt. Eine Entscheidung über den Alternativ-Antrag von RWE, Strommengen vom Atomkraftwerk Emsland auf Biblis A übertragen zu dürfen, steht noch aus. Biblis B sollte eigentlich 2009 abgeschaltet werden. Dieser Block dürfte aber dank Strommengen von Mülheim-Kärlich bis 2011 Strom liefern.