Streit im Ländle: EnBW und Renner gehen aufeinander zu
Stand: 12.01.2005
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IntroKarlsruhe (dpa/lsw) - Nach dem Streit zwischen EnBW-Chef Utz Claassen und CDU-Politiker Andreas Renner sind beide Parteien wieder aufeinander zugekommen. "Es hat ein entspanntes Gespräch gegeben", sagte Renner der dpa am Dienstagabend in Karlsruhe. Zuvor hatte der Singener Oberbürgermeister als Vorsitzender der Kommunalpolitischen Vereinigung der Südwest-CDU den Führungsstil Claassens scharf kritisiert. Von seinen Formulierungen nehme er keine zurück, betonte Renner nach dem Gespräch weiter. "Die Wortwahl steht", sagte er. Renner stellte klar, dass er "zu keinem Zeitpunkt Kommunen zum Boykott gegenüber der EnBW aufgerufen" habe.
Renner hatte Claassen unter anderem als "Rambo unter den deutschen Managern" bezeichnet und ihm vorgeworfen, sein Umgang im Verhalten mit Gemeinden, Städten und dem Land gleiche einer "Gutsherrenart". Mit Claassen an der Spitze müssten sich die Kommunen überlegen, ob der Konzern noch der richtige Partner sei. Daraufhin hatte die EnBW mit Schadenersatzansprüchen wegen Rufschädigung gedroht.
Der EnBW-Betriebsrat hatte sich am Dienstag hinter seinen Vorstandsvorsitzenden gestellt und Renners Kritik als "unsachlich" bezeichnet. "Wir unterstellen gezieltes Verunglimpfen", sagte der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrates, Peter Neubrand. Es treffe auch nicht zu, dass im Unternehmen aus Angst "pariert" werde. Die Stimmung in der Belegschaft weise "deutlich nach oben". Die beiden bewerten die Äusserungen Renners als "gezieltes Störfeuer" gegen "Claassen persönlich, seine erfolgreiche Arbeit bei der EnBW und vielleicht sogar ein Wassertragen für EnBW-Konkurrenten".