Strahlenschutz-Experten erwarten weitere Asse-"Überraschungen"
Stand: 11.02.2009
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Salzgitter - Der Betreiber des Atommülllagers Asse in Niedersachsen rechnet damit, dass bei der Aufarbeitung der Vorgänge unter Tage weitere neue Erkenntnisse ans Licht kommen. "Wir müssen uns auf Überraschungen einstellen", sagte am Mittwoch ein Sprecher des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) in Salzgitter. Die Fachleute durchforsten Akten und überprüfen Inventarlisten. Das BfS übernahm zum Jahresanfang die Verantwortung für die Asse bei Wolfenbüttel. Der frühere Betreiber, das Helmholtz Zentrum, wurde wegen seines Umgangs mit den gefährlichen Stoffen abgelöst.
Das BfS teilte nach neuen Erkenntnissen am Dienstag mit, dass bereits 1988 Lösung aus 750 Metern Tiefe in eine höher gelegene Bergwerks-Kammer gekippt wurde. Der Sprecher sagte, es werde nun geprüft, ob die radioaktive Belastung dieser Laugen die zulässigen Grenzwerte überschritten habe. Bisher war nur bekannt, dass seit dem Jahr 2005 Lauge, deren radioaktive Belastung die Grenzwerte weit überschreitet, in tiefere Schichten gepumpt wurde. Die Grünen fordern einen Untersuchungsausschuss zur Aufklärung der Missstände.