Stichwort: Ökostrom

Sie verbraucht keine Rohstoffe wie Kohle- und Atomkraftwerke und setzt kein zusätzliches CO2 frei. Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland rund 45 Milliarden Kilowattstunden Strom auf diese Weise gewonnen. Dies entspricht einem Anteil von neun Prozent. 2001 lag der Anteil noch bei sieben Prozent. Erst weniger als ein Prozent der deutschen Verbraucher bezieht Ökostrom. Mehr als die Hälfte des deutschen Stroms wird bislang aus Kohle gewonnen (51 Prozent), knapp ein Drittel aus Atomkraft.

Fast die Hälfte des Ökostroms stammt aus Wasserkraftwerken, dicht gefolgt von der Windkraft. Die Biomasse liefert knapp zehn Prozent, die Photovoltaik spielt mit einem Anteil von 0,1 Prozent so gut wie keine Rolle. Dies wird sich nach Einschätzung von Fachleuten in den kommenden Jahrzehnten jedoch verschieben, da die Wasserkraft hier zu Lande bereits an ihre Grenzen stösst. Die grössten Potenziale stecken in der Sonnenenergie, die bislang jedoch sehr teuer ist. Ein grosser Markt wird auch der Stromgewinnung aus Erdwärme vorausgesagt. In Deutschland werden zur Zeit mehrere solcher Kraftwerke gebaut.

Die rot-grüne Bundesregierung treibt die "Energiewende" mit mehreren politischen Vorgaben voran. Dazu gehört unter anderem der Ausstieg aus der Atomenergie und das Stromeinspeisungsgesetz. Es verpflichtet die Energieversorger, den Erzeugern von Ökostrom bestimmte Mengen zu einem festgelegten Preis abzukaufen und in die Netze einzuspeisen.

Rund 80 Prozent der deutschen Energieversorger nutzen inzwischen nach Auskunft des Verbandes der Elektrizitätswirtschaft (Berlin) den Begriff Ökostrom als Möglichkeit, Strom aus regenerativen Energiequellen zu höheren Preisen anzubieten. Nach Angaben der Umweltstiftung World Wide Fund for Nature (WWF) gibt es darunter einige schwarze Schafe, die die höheren Erlöse nicht dazu benutzen, neue umweltverträgliche Kraftwerke zu bauen.