München (dpa/lby) - Geothermie ist die in der oberen Erdkruste gespeicherte Wärme. Pro 100 Meter Tiefe steigt die Temperatur in den Gesteinsschichten durchschnittlich um drei Grad Celsius. Geothermische Energie gilt als nahezu unerschöpflich und weltweit verfügbar. Sie kann direkt zum Heizen und Kühlen genutzt werden, aber auch zur Erzeugung von elektrischem Strom. Für entsprechende Erdwärmekraftwerke muss allerdings mehrere Kilometer in die Tiefe vorgedrungen werden.
Im oberflächennahen Bereich wird der Wärmehaushalt der Erdkruste maßgeblich durch die Sonneneinstrahlung sowie durch Sicker- und Grundwässer beeinflusst. Das Wärmepotential ist hier groß genug, um einzelne Wohngebäude mittels Erdwärmesonden und
Wärmepumpe mit Heizenergie zu versorgen. Der Einsatz der hierzu nötigen meist 20 bis 100 Meter tief gebohrten Erdwärmesonden ist abhängig vom jeweiligen Untergrund und der rechtlichen Genehmigungsfähigkeit.
Bislang spielte die Geothermie in Deutschland bei der Energieerzeugung nur eine geringe Rolle, in den vergangenen Jahren haben Interesse und entsprechende Projekte aber stark zugenommen. Unter anderem die Region südlich von München sowie am Oberrhein halten Experten für besonders geeignet, um aus Erdwärme
Energie zu erzeugen. Ein Problem allerdings: Die Probebohrungen für ein Kraftwerk sind sehr teuer und garantieren keinen Erfolg. Als ein Vorreiter bei der Nutzung geothermischer Energie gilt Island.