Stichwort: Emissionshandel
Stand: 09.12.2002
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Bonn (dpa) - Beim globalen Klimaschutz ist der Emissionshandel in den Mittelpunkt gerückt. Nach dem Kyoto-Protokoll von 1997 ist er als indirekter Weg erlaubt, um unter dem Strich bei möglichst geringen Kosten zu Minderungen der klimaschädlichen Treibhausgase zu kommen. Dabei geht es im wesentlichen um eine Verringerung des Ausstosses von Kohlendioxid (CO2) in der Produktion. Branchen und Unternehmen erhalten Verschmutzungszertifikate. Darin ist festgelegt, wie viel CO2 - es entsteht beim Verbrennen fossiler Energieträger wie Kohle, Öl und Erdgas - ausgestossen werden darf.
Unternehmen oder Branchen, die mehr CO2 ausstossen als zugeteilt, können sich von ihren Verpflichtungen aber auch "freikaufen", um ihre Kostenbelastung zu begrenzen und Strafzahlungen zu vermeiden. Sie können und müssen dann anderen Unternehmen oder Branchen, die mit ihren Verpflichtungen zur CO2-Reduzierung keine Probleme und sogar Überschüsse haben, solche "Verschmutzungsrechte" abkaufen. Dieser Handel vollzieht sich über Angebot und Nachfrage wie auf einer Börse, das heisst, eine Tonne CO2 hat einen Preis.
Auf EU-Ebene geht es nun um einen Beschluss mit verbindlichen Regelungen zum EU-weiten Handel ab 2005. Da davon stark nationale und wirtschaftliche Interessen von Unternehmen und vor allem energieintensiven Branchen wie etwa Chemie, Stahl und Baustoff oder Papierfabriken und Kraftwerke betroffen sind, ist es schwierig, zu einem Kompromiss zu kommen.