Stellenabbau: E.ON einigt sicht mit Gewerkschaften
Stand: 25.01.2012
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Düsseldorf - Dem geplanten Sparprogramm des Energiekonzerns E.ON standen nur noch die Gewerkschaften im Weg. Das Unternehmen will in Deutschland rund 6.000 Stellen abbauen. Gestern einigten sich Arbeitnehmervertreter und E.ON-Management über die Rahmenbedingungen.
Die Nachricht kam in den Abendstunden - und sie überraschte die meisten Beobachter: Nahezu geräuschlos und ohne viel Tamtam einigten sich das Management des Energieriesen E.ON und die Gewerkschaften von Verdi und IG BCE auf den bislang größten Stellenabbau in dem Unternehmen. Der deutsche Strom- und Gaskonzern, der einst von sich behaupten konnte, mit die sichersten Arbeitsplätze in der Republik zu bieten, kann damit die geplanten milliardenschweren Kosteneinsparungen umsetzen.
Aufatmen bei den Mitarbeitern
Und die E.ON-Beschäftigten in München, Hannover, Essen, Düsseldorf und anderswo in Deutschland dürfen erst einmal aufatmen. Betriebsbedingte Kündigungen sind nämlich so gut wie ausgeschlossen. Immerhin geht es um 6000 Stellen in Deutschland und 5000 weitere im Ausland, die von den drastischen Sparplänen mit beschönigenden Titel Eon 2.0 betroffen sind.
Noch vor wenigen Wochen drohte dem Konzern wegen der Umbaupläne Ungemach von Gewerkschaftsseite. Selbst ein Arbeitskonflikt wollten die Arbeitnehmervertreter nicht mehr ausschließen. Sie waren zunächst erzürnt darüber, dass das Management an ihnen vorbei agierte und Fakten schuf, ohne sie einzubinden. Doch das ist Schnee von gestern.
Akzeptables Ergebnis in schwieriger Lage
So frohlockte Erhard Ott vom Verdi-Bundesvorstand am Abend: Ein hohes Maß an sozialer Sicherheit und Zukunftsperspektiven könne mit dem Tarifvertrag zur Umsetzung des Programms 2.0 den betroffenen Beschäftigten gegeben werden. In einer schwierigen Lage sei ein akzeptables Ergebnis erzielt worden, sekundierte Peter Hausmann von der IG BCE.
Ob die gütliche Einigung, die vor wenigen Wochen noch unmöglich schien, auch auf das Verhandlungsgeschick einer Frau in der männerdominierten Energiewirtschaft zurückzuführen ist, kann nicht bewiesen werden. Aber für Regine Stachelhaus, die Personalchefin des Konzerns, war der zu bewältigende Konflikt mit den Gewerkschaften eine besondere Bewährungsprobe. Es seien jetzt die Voraussetzungen geschaffen worden, Beschäftigte von Arbeit in Arbeit zu bringen, erklärte sie.
Vorruhestand und Abfindungen
Neben Vorruhestandsregelungen soll der gewaltige Abbau von Mitarbeitern in Deutschland unter anderem durch Abfindungen und durch die Gründung einer Beschäftigungsgesellschaft über die Bühne gehen. Und das Unternehmen betonte, "dass bei E.ON betriebsbedingte Kündigungen weitgehend ausgeschlossen sind".
Aufatmen darf nun auch Konzernchef Johannes Teyssen, der die Sparpläne schließlich schon im vergangenen August angekündigt und sich damit unter Druck gesetzt hatte. Eine Summe von bis zu 2 Milliarden Euro will E.ON bis 2015 einsparen und somit die Auswirkungen der Atomwende und des schwieriger gewordenen Strom- und Gasgeschäfts im Inland abfedern. Die Absenkung der Kosten auf 9,5 Milliarden Euro schaffe Spielraum für Zukunftsinvestitionen, hieß es. Und die benötigt E.ON mehr denn je.
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