Steag entlässt bis zu 600 Mitarbeiter
Stand: 05.10.2011
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Essen - Beim fünftgrößten deutschen Stromerzeuger Steag steht den Mitarbeitern ein umfassendes Sparprogramm mit Stellenabbau bevor. Dies gab das Unternehmen am Mittwoch bekannt. Mindestens jeder zehnte Beschäftigte könnte entlassen werden. Innerhalb von zwei Jahren will Steag 200 der 5000 Stellen in Verwaltungen und Kraftwerken streichen. Auch ältere Steinkohleblöcke könnten ab 2015 geschlossen werden. Weitere 400 Steag-Mitarbeiter bangen also um ihren Arbeitsplatz.
Die WAZ-Mediengruppe hatte berichtet, dass die Kosten mittelfristig um 100 Millionen Euro gedrückt werden sollen. Steag bezifferte nur das Sparpotenzial in der Verwaltung, das mit 20 Millionen Euro angegeben wurde, und nannte keine Gesamtzahl.
Die Arbeitsplätze in den Verwaltungen an Ruhr und Saar sowie in Kraftwerken will der Kohleverstromer sozialverträglich abbauen. Mit dem Betriebsrat sei eine Vereinbarung geplant, bis 2016 auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten.
Geld für erneuerbare Energien
Steag will sich in Zukunft breiter aufstellen: Die Geschäfte sollen auf Dienstleistungen wie Instandhaltung und Vermarktung ausgeweitet werden. Der Stromerzeuger will außerdem in erneuerbare Energien investieren, etwa in einen Windpark in der Türkei.
Ein Konsortium aus sieben Ruhrgebiets-Stadtwerken hatte Steag zu Jahresbeginn vom früheren Mutterkonzern Evonik - vormals RAG - übernommen. In 2010 hatte Steag 2,8 Milliarden Euro umgesetzt und schwarze Zahlen geschrieben. Das Unternehmen betreibt Kraftwerke in Nordrhein-Westfalen, dem Saarland und Sachsen-Anhalt und hat drei Auslandsstandorte in der Türkei, Kolumbien und auf den Philippinen.