Stadtwerke kommen bei erneuerbaren Energien kaum voran
Stand: 14.09.2016
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Leipzig - Die Preise an der Strombörse sind niedrig und die deutschen Stadtwerke verdienen zu wenig, um mehr in die Energiewende zu investieren. Die Investitionen der Kommunalunternehmen in die Stromerzeugung mit einem Schwerpunkt in Erneuerbare- oder Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen stagnierten 2015 das dritte Jahr in Folge bei um die fünf Milliarden Euro. Dies sagte die Hauptgeschäftsführerin des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU), Katherina Reiche, am Dienstag bei einem Stadtwerke-Kongress in Leipzig.
Seit 2011 hätten sie sich damit fast halbiert. "Die Energiewende kann nur mit uns gelingen", mahnte Reiche laut Redemanuskript. Die Stadtwerke hatten nach einer verbandsinternen Umfrage ihre Kraftwerkskapazitäten 2015 leicht auf 24 Gigawatt steigern können. Das entspricht einem Marktanteil von 12,6 Prozent. Fast zwei Drittel der Neuinvestitionen entfielen dabei auf erneuerbare Energie - vor allem Windkraftwerke - und Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen.
2015 sei zur schwierigen Marktlage noch rechtliche Unsicherheit hinzugekommen, erklärte Reiche. Inzwischen habe der Gesetzgeber mit der Novellierung des Erneuerbare-Energien- und des Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetzes die Weichen gestellt, doch die neuen Regelungen müssten nun erst einmal den Praxistest bestehen.