Stadtnetzbetreiber gehen auf Distanz zu Teldafax
Stand: 25.03.2011
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Bonn - Mehrere Netzbetreiber haben ihre Lieferverträge mit dem angeschlagenen Strom- und Gasversorger Teldafax wegen nicht bezahlter Rechnungen gekündigt. Ein Sprecherin des Unternehmens bestätigte am Freitag, dass es mit mehreren Lieferanten Probleme gebe und Teldafax Kunden verlieren werde. Bislang sei es aber noch zu keiner Netzsperre gekommen. Auch konnte die Sprecherin nicht sagen, wie viele Kunden von den Kündigungen betroffen sind.
Das Unternehmen räumte Zahlungsrückstände ein, wolle die Rechnungen aber zügig begleichen. Man befinde sich in Gesprächen mit den Lieferanten. Kündigungen ausgesprochen haben unter anderem Stadtnetzbetreiber in Essen, Düsseldorf, Berlin und Bremen.
Auch die Bundesnetzagentur war von den Kündigungen in Teilen unterrichtet worden. Die Behörde hatte nach Angaben einer Sprecherin den Netzbetreibern mitgeteilt, dass sie im Fall Teldafax bei entsprechenden Zahlungsverzögerungen auch die Möglichkeit hätten, die Lieferrahmenverträge zu kündigen. Einen Überblick über die Anzahl der Kündigungen und betroffenen Kunden hatte die Bundesnetzagentur nicht.
Der Billigstromanbieter aus Troisdorf bei Bonn befindet sich anscheinend erneut in finanziellen Schwierigkeiten. Anfang März war es bei Teldafax zu einem Eigentümerwechsel gekommen. Seitdem halten die Finanzinvestoren CPA Invest und Sigma Citation Capital die Anteile an dem Unternehmen. Als neuer Vorstandsvorsitzender wurde außerdem der Sanierer Hans-Gerd Höptner berufen. Dessen Ziel ist es, das überschuldete Unternehmen mittelfristig in die Gewinnzone zu führen. Dabei sucht Teldafax auch nach neuen Geldgebern.
Das Unternehmen hat rund 700 000 Strom- und Gaskunden und erzielte 2010 mit rund 700 Beschäftigten einen Umsatz von 500 Millionen Euro.