Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Teldafax-Management
Stand: 30.11.2010
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Düsseldorf - Die Staatsanwaltschaft Bonn hat nach wochenlangen Untersuchungen formelle Ermittlungen gegen das Management des Stromanbieters Teldafax eingeleitet. Das bestätigte eine Behörden-Sprecherin gegenüber dem "Handelsblatt" (Dienstagausgabe).
Die Untersuchungen unter dem Aktenzeichen 410 Js 511/10 seien aber noch in einem Stadium der Vorprüfung und richteten sich allgemein gegen das Unternehmen. Dabei gehe es um die Frage, ob Managern von Teldafax strafrechtliche Sachverhalte vorgeworfen werden könnten. Weitere Angaben zu Details machte die Sprecherin nicht. Wann die Prüfungen abgeschlossen und ob dann auch gegen Personen ermittelt werde, sei nicht absehbar, hieß es.
Unter anderem gehe die Staatsanwaltschaft dem Verdacht der Insolvenzverschleppung nach. Gegen welche Manager im weiteren Verlauf konkret ermittelt wird, prüfe die Behörde noch. Teldafax habe im vergangenen Jahr zwischenzeitlich die Stromsteuer nicht bezahlen können, schreibt die Zeitung. Das Unternehmen selbst weise jedoch den Vorwurf der Insolvenzverschleppung zurück.
Teldafax hatte zwar eine bilanzielle Überschuldung eingeräumt, war aber nach eigenen Angaben zu keinem Zeitpunkt zahlungsunfähig. Das Unternehmen mit knapp 700.000 Strom- und Gaskunden arbeitet unter anderem mit dem Geschäftsmodell der Vorkasse, bei dem die Kunden ihre Rechnungen im Voraus bezahlen.
Das Unternehmen Teldafax hat zwischenzeitlich zu der Berichterstattung im Handelsblatt Stellung genommen. Demnach sei die Staatsanwaltschaft schon von Amts wegen verpflichtet, bei Erstattung einer Strafanzeige Überprüfungen einzuleiten. Dabei soll geklärt werden, ob aufgrund eines Anfangverdachts eine Straftat vorliegen könnte. Die Stellungnahmen können unter dem Punkt "Weitere Informationen" aufgerufen werden.