Spanien im Sparzwang: Solarförderung soll gekürzt werden
Stand: 02.08.2010
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: AFP
Madrid - Spanien, welches zu einem der weltweiten Vorreiter beim Ausbau erneuerbarer Energien gehört, plant die Solarförderung deutlich zu kürzen. Aufgrund der Sparzwänge des Landes sollen Photovoltaik-Anlagen künftig weniger staatlich gefördert werden. Dies teilte das Industrieministerium am Sonntag in Madrid mit. Die spanische Regierung hatte bereits Kürzungen bei der Windenergie und bei der Solarthermie angekündigt.
Nun ist auch die Photovoltaik betroffen, bei der Sonnenlicht mit Hilfe von speziellen, meist aus Silizium bestehenden Zellen direkt in Strom umgewandelt wird. Den Plänen zufolge sollen großflächige Photovoltaik-Anlagen am Boden künftig 45 Prozent weniger Förderung erhalten. Große Anlagen auf Dächern bekommen 25 Prozent weniger Geld, die hauptsächlich von Privatpersonen betriebenen kleinen Dachanlagen müssen nur eine Kürzung von fünf Prozent hinnehmen.
Laut Medienberichten floss allein in den ersten fünf Monaten dieses Jahres fast eine Milliarde Euro in die Förderung von Solarstrom in Spanien. Die Regierung des in der größten Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten steckenden Landes will seine Schulden mit einem scharfen Sparkurs herunterfahren.
Auch in Deutschland war die Solarförderung zuletzt gekürzt worden. Die Anlagen auf Hausdächern werden ab dem zum 1. Juli um 13 Prozent weniger bezuschusst. Zum 1. Oktober erfolgt eine Kürzung um weitere drei Prozent. Auf Freiflächen wurde die Förderung hierzulande um 12 Prozent gedrosselt, ab Oktober erfolgt auch hier eine weitere Kürzung um drei Prozent.
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