Sonnenenergie-Branche und Greenpeace: Solarstrom-Schub ab 2015
Stand: 02.09.2007
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Berlin (dpa) Die Stromerzeugung aus Sonnenlicht hat nach Einschätzung der Solarbranche und des Umweltverbandes Greenpeace weltweit große Wachstumschancen. "Solarstrom wird immer wirtschaftlicher und ist ab 2015 zunächst in Südeuropa ohne jegliche Markthilfen wettbewerbsfähig", heißt es in einer Studie von Greenpeace und des Europäischen Verbandes der Photovoltaik-Industrie (EPIA), die der Deutschen Presse-Agentur dpa am Sonntag vorlag. Nördlich der Alpen wie in Deutschland werde es wegen der geringeren Sonneneinstrahlung nur ein paar Jahre länger dauern.
Die Marktanalyse zeige, dass die Photovoltaik-Industrie ihren weltweiten Umsatz von derzeit 9 Milliarden Euro bis 2010 auf 25 Milliarden und bis 2030 auf 318 Milliarden Euro ausdehnen könne. Die Umsatzerwartungen bis 2010 ständen "bereits in den Auftragsbüchern". Die weitere Entwicklung sei seriös geschätzt, dabei sei ein realistischer Atomausstieg berücksichtigt, ein nur allmählicher Rückgang der schädlichen Kohleproduktion sowie Kraftwerks- Modernisierungen. Die Bedeutung anderer regenerativer Energien wie die Wind- und Wasserkraft in Nordeuropa werde nicht nachlassen.
Deutschland könne sich als Anlagenbauer an der Spitze der Branche behaupten, sagte Teske. Allerdings sei nicht zu übersehen, dass die USA und Japan aufholten und China ein riesiges Energie- Aufbauprogramm habe. Auch bei der Stromversorgung selbst stünden die Deutschen mit einem Anteil von 39 Prozent an der weltweit installierten Solar-Stromleistung von 6,6 Gigawatt (2006) an der Spitze gefolgt von Japan mit 21 Prozent, USA mit 9 Prozent und Spanien mit 2 Prozent sowie Australien mit 1 Prozent. Vermehrte Aktivitäten gebe es inzwischen auch in anderen Ländern wie in Südkorea, das das deutsche Gesetz über erneuerbare Energien nahezu vollständig kopiert habe. Auch in Kenia gebe es bereits ein gutes Solarprogramm, sagte Teske.
Die global installierte Leistung wird laut Studie 2010 bereits auf 28,9 Gigawatt klettern, bis 2020 auf 241 Gigawatt und bis 2030 auf 1 272 Gigawatt hochschnellen. Damit werde dann 9,4 Prozent der weltweiten Stromnachfrage aus Sonnenenergie bedient, während es heute erst 0,05 Prozent seien. Die Zahl der Beschäftigten dieser Branche werde von weltweit 74 000 (2006), davon 35 000 in Deutschland, auf 271 000 in 2010 anwachsen. 2030 sollte die Branche bereits 6,3 Millionen Beschäftigte zählen. Bis 2030 könne die Photovoltaik insgesamt 6,6 Milliarden Tonnen Kohlendioxid (CO2) einsparen, soviel wie ganz Deutschland in etwa sieben Jahren in die Luft bläst.