Solarworld ist insolvent
Stand: 11.05.2017
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Bonn - Die Solarworld AG zieht nach langer Talfahrt die Reißleine und meldet Insolvenz an. Der Vorstand sei nach umfassender Prüfung zu der Überzeugung gelangt, dass es keine positive Prognose für das Fortbestehen gebe, "die Gesellschaft damit überschuldet ist und somit eine Insolvenzantragspflicht besteht", teilte das Bonner Unternehmen am Mittwoch in einer Pflichtmitteilung an die Börse mit.
Der Vorstand werde vor diesem Hintergrund unverzüglich einen Insolvenzantrag beim zuständigen Amtsgericht stellen. Solarworld kämpft schon länger mit sinkenden Preisen für Solarmodule und einer bedrohlichen Klage in den USA. 2016 gab es tiefrote Zahlen. Unternehmenschef Frank Asbeck hatte noch Ende März angekündigt, mit einem scharfen Sparprogramm bis 2019 wieder aus der Verlustzone kommen zu wollen. Mit "Qualität und Technologie" wolle man sich vom asiatischen Wettbewerb absetzen.
Mit dem Abbau von 400 Stellen - 300 davon in Deutschland - und zahlreichen Einzelmaßnahmen sollten die Kosten um ein Fünftel verringert werden. Ein Sozialplan wurde an den deutschen Standorten in Arnstadt (Thüringen) und Freiberg (Sachsen) bereits verhandelt. 2016 hatte das Unternehmen unter dem Strich knapp 92 Millionen Euro Verlust ausgewiesen.
Für die Tochtergesellschaften der Solarworld AG werde die jeweilige Insolvenzantragspflicht geprüft, teilte das Unternehmen weiter mit.