Solarwirtschaft fordert Nachbesserungen bei Ökostromreform
Stand: 04.06.2014
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München - Die Solarwirtschaft fordert von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) Nachbesserungen für die geplante Ökostromreform. "Wir setzen darauf, dass die Bundesregierung deutlich nachkorrigiert, was den Gesetzentwurf angeht", sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW), Carsten Körnig, zum Start der Messe "Intersolar" am Mittwoch in München. Gut 1.100 Aussteller und damit mehr als 10 Prozent weniger als im Vorjahr präsentieren bis zum Freitag (6. Juni) ihre Neuheiten, im Fokus stehen auch Speichertechnologien.
Besonders chinesische Unternehmen sind in der Branche auf dem Vormarsch. Deutsche Hersteller haben dagegen in den vergangenen zwei Jahren eine scharfe Konsolidierung mit etlichen Geschäftsaufgaben und Übernahmen erlebt. "In diesen Tagen wird sich entscheiden, ob Deutschland ein wichtiger Solarmarkt bleibt oder den Anschluss verliert und die selbst gesteckten Ausbauziele verfehlt", sagte Körnig.
BSW für Erhalt des Eigenstrom-Privilegs
Konkret wehrt sich der BSW gegen Gabriels Plan, für selbst erzeugten und selbst verbrauchten Strom künftig zu einem gewissen Prozentsatz EEG-Umlage zu kassieren. Bisher gilt das sogenannte Eigenstrom-Privileg, wonach Eigenverbraucher von der Umlage befreit sind. Auch mehrere Bundesländer sind gegen die Regelung. Notfalls will der BSW juristisch dagegen vorgehen.
Angesichts der Reformvorhaben sei in Deutschland in diesem Jahr nicht einmal ein Zubau von neuen Solaranlagen von 2 Gigawatt (GW) zu erwarten, sagte Körnig. Geplant sind eigentlich 2,5 bis 3,5 GW pro Jahr.