Solarstrom günstiger als Windenergie
Stand: 13.04.2018
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa
Bonn - Erstmal hatte die Bundesnatzagentur eine gemeinsame Aussschreibung für Windräder an Land und Phtovoltaik-Anlagen durchgeführt. Durchsetzen konnten sich ausschließlich Solarprojekte. Kritik kommt aber aus beiden Branchen.
Bei der ersten gemeinsamen Auktion von Sonnen- und Windenergie für die Ökostrom-Förderung haben sich ausschließlich Solaranlagen durchgesetzt. Den Zuschlag erhielten 32 Solarprojekte mit einer Gesamtleistung von 210 Megawatt, wie die Bundesnetzagentur mitteilte.
Erste gemeinsame Ausschreibung
"Im Wettstreit setzt sich eben die Technologie durch, die zu den geringsten Kosten anbieten kann", sagte der Präsident der Netzagentur, Jochen Homann. "Für das Gelingen der Energiewende ist jedoch ein Mix der verschiedenen Technologien erforderlich", fügte er hinzu.
Die Bundesnetzagentur hatte erstmals eine gemeinsame Ausschreibung für Windräder an Land und Solaranlagen gestartet. Es gingen 54 Gebote ein, davon 18 für Windenergieanlagen und 36 für Solaranlagen. Für Solaranlagen wurden durchschnittlich 4,82 Cent je Kilowattstunde geboten, für Windenergieanlagen an Land waren es 7,23 Cent. Die erfolgreichen 32 Solaranlagen erhielten den Zuschlag zwischen 3,96 Cent und 5,76 Cent je Kilowattstunde.
Kritik aus der Wind- und der Solar-Branche
Die Bundesverbände der Solar- und Windenergie kritisierten die gemeinsame Ausschreibung für beide Technologien. Die Energiewende erfordere einen kraftvollen Ausbau der Wind- und Solarkapazitäten auf Augenhöhe. Gemeinsame Ausschreibungen seien dafür ungeeignet, heißt es in einer Erklärung. "Erfolgreicher Klimaschutz braucht ein Miteinander und kein Gegeneinander von Solar- und Windenergie", sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Solarwirtschaft, Carsten König.
Für den Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft BDEW ist das Ergebnis der Auktion hingegen "ein positives Signal im Sinne der Energiewende", sagte Hauptgeschäftsführer Stefan Kapferer. Er warnte aber vor gemeinsamen Ausschreibungen mit großen Leistungsmengen. Dann könnten auch teurere Technologien zum Zuge kommen. "Das wäre nicht im Sinne einer möglichst kosteneffizienten Energiewende."